Bekanntes Lied umgewandelt

"Jetzt gehts ab, wir schieben alle ab" auf AfD-Party

Bei den Landtagswahlen in Brandenburg hatte die rechtsextreme Partei hinter der SPD das Nachsehen. Gefeiert wurde auf der Wahlparty trotzdem.

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"Jetzt gehts ab, wir schieben alle ab" auf AfD-Party
Erneute Entgleisung auf AfD-Wahlparty: "Hey, jetzt gehts ab, wir schieben sie alle ab", sangen die Anhänger der rechtsextremen Partei.
Fabian Sommer / dpa / picturedesk.com

Nach ihren Wahlerfolgen in Thüringen, bei der die AfD erstmals bei einer Landtagswahl stärkste Kraft in einem deutschen Bundesland wurde, stellten die Wahlen in Brandenburg am Sonntag wohl eher einen Stimmungsdämpfer dar.

Während Umfragen die AfD lange Zeit als Siegerin der Wahlen voraussagten, wurde schlussendlich die SPD mit 30,9 Prozent der Stimmen stärkste Kraft in Brandenburg. Dies sorgte an der Wahlparty der Partei, deren Brandenburger Verband vom Bundesverfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft wird, für triste Stimmung – bis Musik gespielt wurde.

KI singt "Atzen"-Song mit neuem Text

Denn dann wurde das Lied "Das geht ab" von der Band "Die Atzen" gespielt – allerdings mit veränderten Texten, die von einer künstlich generierten Stimme gesungen wurde. Unzählige der AfD-Mitglieder vor Ort stimmten in die Parolen ein. Dies zeigen Videos von Journalisten, die am Event zugegen waren.

Statt "Hey, das geht ab, wir feiern die ganze Nacht, die ganze Nacht" wie im Original, skandierten die Parteimitlieder etwa "Hey, jetzt gehts ab, wir schieben sie alle ab, sie alle ab". Dazu wurden Schilder mit der Aufschrift "Millionenfach abschieben" in die Höhe gestreckt. Es ist nicht das erste Mal, dass Rechtspopulisten in Deutschland bekannte Lieder für ihre Zwecke umfunktionieren: Über Gigi D'Agostinis "L'Amour toujours" wurde etwa kurzerhand die Parole "Ausländer raus" gelegt.

Jugendpolitiker besingen "Deutschlands Nacht"

Eine der veränderten Song-Zeilen lautet auch: "Diese Nacht ist Deutschlands Nacht, die Remigration geht los" – eine Phrase, die unweigerlich an die Novemberpogrome erinnert: Vom 9. auf den 10. November 1938 traten die Nationalsozialisten eine Welle der Gewalt gegen Juden in Deutschland los, im Zuge derer Zehntausende in Konzentrationslagern interniert und umgebracht wurden.

In dem Song findet auch die AfD-Jungpartei Junge Alternative (JA) Erwähnung: "Das ist JA-Musik, bei uns brennt jeder Club. Es wird gefeiert wie noch nie, schmeißt die Hände in die Luft." Von den 16 Landesverbänden der Jungen Alternative gelten ganze fünf als gesichert rechtsextrem, weitere fünf sind vom deutschen Bundesverfassungsschutz derzeit als Verdachtsfall eingestuft.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Bei den Landtagswahlen in Brandenburg musste die AfD hinter der SPD zurückstecken, obwohl Umfragen sie lange als Siegerin sahen
    • Trotz der Niederlage feierten die AfD-Mitglieder auf ihrer Wahlparty mit umgedichteten Liedern, die rechtsextreme Parolen enthielten, was an die Novemberpogrome erinnerte
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