Deutschland

Jetzt fix: Erstes Bundesland verbietet Gender-Sprache

Als erstes deutsches Bundesland verbietet Bayern das Gender an Unis, Schulen und Behörden. Mehrgeschlechtliche Schreibweisen sollen nun verboten sein.

Newsdesk Heute
Jetzt fix: Erstes Bundesland verbietet Gender-Sprache
An bayerischen Einrichtungen gilt nun ein umfangreiches Gender-Verbot.
Pohl, Alexander / Action Press / picturedesk.com

Bayern schafft Tatsachen und verbietet in vielen öffentlichen Einrichtungen die Gender-Sprache Mehrgeschlechtliche Schreibweisen durch Wortbinnenzeichen wie Gendergap, Genderstern oder  Doppelpunkt sollen nun ausdrücklich unzulässig sein. 

Angekündigt hatte Ministerpräsident Markus Söder diesen Schritt bereits im Dezember. Nun Am Dienstag hat die bayerische Landesregierung den Schritt durch Änderung der Allgemeinen Geschäftsordnung (AGO) endgültig beschlossen. Die neuen Regeln sollen für Schulen, Universitäten und Behörden des Freistaats gelten.

"Sprache muss klar und verständlich sein"

Die AGO verpflichtete bayerische Behörden zwar schon jetzt, die amtliche Regelung der deutschen Rechtschreibung im dienstlichen Schriftverkehr anzuwenden. Allerdings sei diese Regelung nun nochmals "klarstellend ergänzt" worden, hieß es weiter. 

Bei der Ankündigung des Gender-Verbots sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (57, CSU): "Für Bayern kann ich sagen: Mit uns wird es kein verpflichtendes Gendern geben. Im Gegenteil: Wir werden das Gendern in Schule und Verwaltung sogar untersagen."

"Für uns ist die klare Botschaft, Sprache muss klar und verständlich sein", betonte Söders Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU). Es gehe mit dem Verbot aber auch darum, die "Diskursräume in einer liberalen Gesellschaft offenzuhalten". Eine ideologisch geprägte Sprache etwa beim Gendern habe dagegen eine exkludierende Wirkung, lautet die Regierungsargumentation.

Die Reaktionen fallen gemischt aus. Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) begrüßte die Entscheidung "weitestgehend". Er interpretiert die Entscheidung allerdings so, dass Lehrkräfte nicht verpflichtet sind, das "Gendern" von Texten mit Sonderzeichen als Fehler zu werten. Ein Bündnis aus Gewerkschaften und Verbänden hatte die Pläne der Landesregierung Anfang Februar heftig kritisiert und eine Abkehr von dem Vorhaben gefordert.

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