Ärger über Berichte

Jesolo-Hoteliers wollen Österreicher verklagen

Ein Live-Bericht über ein Unwetter in Jesolo treibt die dortigen Hoteliers auf die Palme. Sie wollen nun das Austro-Portal "Jesolo Magazin" verklagen.

Newsdesk Heute
Jesolo-Hoteliers wollen Österreicher verklagen
Rote Flagge "Badeverbot" am Lido di Jesolo aufgrund eines Unwetters. (Archivbild)
Michael Bihlmayer / ChromOrange / picturedesk.com

Da braut sich etwas zusammen. Nachdem am Donnerstag für die Obere Adria eine Unwetterwarnung ausgegeben worden war, berichtete der Salzburger Christoph Thür für seine Facebook-Seite "Jesolo Magazin" live vor Ort über die Ereignisse.

Seither stehen die Zeichen bei der Hoteliervereinigung von Jesolo (Associazione Jesolana Albergatori; AJA) auf Donnerwetter. Wie die "Kleine Zeitung" bezugnehmend auf italienische Medien berichtet, drohen die Touristiker nun sogar mit einer Klage.

AJA-Boss Pierfrancesco Contarini schoss am Freitag in einer eigenen Stellungnahme mit Blitzen um sich: "Es reicht!" Das Jesolo-Magazin würde die Ereignisse zu sehr dramatisieren, so der Vorwurf. Er lasse die Stadt für ein paar Likes auf Social Media nicht weiter in ein schlechtes Licht rücken, donnert der Italiener. Er sieht die Nächtigungszahlen dadurch in Gefahr.

Der Unwetter-Bericht ist aber nicht der einzige Zankapfel für Contarini. Auch das Video einer Schlägerei im Sommer hätte er lieber nicht veröffentlicht gehabt: "Diejenigen, die die Stadt verunglimpfen, sollen wissen, dass wir uns (und damit auch die Beschäftigten und die Stadt selbst) in den entsprechenden Gremien verteidigen werden".

"Einschüchterungen à la China"

"Jesolo-Magazin"-Betreiber Christoph Thür ist fassungslos vom Angriff der Hoteliers. Er arbeitete selbst die Klagedrohung in einem Facebook-Video auf. Er selbst habe erst durch Journalisten, die über die AJA-Beschwerde berichten wollten, überhaupt von der Causa erfahren.

In seiner Stellungnahme verteidigt sich der Salzburger: "Das einzige, was ich berichtet habe, war ein Tatsachenbericht". Er will dagegen ankämpfen: "Keine Sorge, wir machen ganz genau so weiter wie gehabt. Einschüchterungen à la China lassen wir uns nicht gefallen", schreibt er auf Facebook.

Er und sein Team erhalten massiv Unterstützung von den mehr als 45.000 Followern. Die Beiträge des "Jesolo-Magazins" richten sich an alle Italien-Freunde und dabei speziell an Besucher der Badeorte an der Oberen Adria.

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein Live-Bericht über ein Unwetter in Jesolo auf der Facebook-Seite "Jesolo Magazin" hat die Hoteliers der Stadt so verärgert, dass sie nun rechtliche Schritte gegen das Austro-Portal erwägen
    • Der Chef der Hoteliervereinigung, Pierfrancesco Contarini, wirft dem Betreiber Christoph Thür vor, die Ereignisse zu dramatisieren und die Stadt in ein schlechtes Licht zu rücken, was die Nächtigungszahlen gefährden könnte
    red
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