Große Festtags-Gefühle
Jenny und John Jürgens: "Die Trauer kommt in Schüben"
Jenny und John Jürgens erinnern sich im "Heute"-Talk an das Weihnachten ihrer Kindheit und haben ein "Geschenk für alle Udo Jürgens Fans"
Es sind wunderschöner Erinnerungen die Jenny und John Jürgens an das Weihnachten ihrer Kindheit haben und im "Heute"-Interview gerne teilen. Das Glöckchen klingelte, das Fenster war offen für das Christkind. Die großen Augen waren vorprogrammiert, immerhin gab es dann Geschenke. Auf dem Festtagstisch standen Karpfen oder Forelle blau mit Kartoffeln – Hauptsache viele Kartoffeln, die wünschte sich ihr Vater Udo Jürgens immer. Manchmal gab es aber auch eine Ente und deftige Knödel im Hause Jürgens zu Weihnachten.
Familien-Traditionen
"Papa hat ,Leise rieselt der Schnee‘ oder ,Stille Nacht Heilige Nacht‘ gesungen – er konnte auf gigantische Art und Weise ans Klavier gehen", erzählt Jenny Jürgens (56). Die Männer trugen Anzüge, die Frauen schöne Kleider – ihr Bruder John (59) erinnert sich: "Weihnachten in T-Shirt und auf der Coach – nein, wir haben uns alle fein zurecht gemacht. Eine Tradition die ich bis heute mit meiner Frau und den Kindern lebe."
„Ein Geschenk für alle seine Fans“
Am 21. Dezember 2014 ist der große Udo Jürgens gestorben, jetzt haben seine Kinder "Die schönsten Lieder zur Weihnachtszeit" - darunter 13 Titeln die erstmals digital verfügbar sind und zwei bislang unveröffentlichte - veröffentlicht. "Ein Geschenk für seine Fans, die sich auf Neues freuen", meinen die Jürgens im "Heute"-Talk.
Große (Festtags-)Gefühle
Ob das Fest wohl wegen dem Todestag ihres Vaters besonders emotional aufgeladen ist? "Es sind schon 10 Jahre vergangen, natürlich denken wir immer an unseren Vater - jeden Tag", meint Jenny Jürgens. Lange Zeit habe sie sich auch so gefühlt, als würde von ihr erwartet werden, dass sie für immer und ewig trauern müsse. Diese Zeit habe sie aber hinter sich gelassen, vor allem deshalb, weil das ihr Vater nicht für sie gewollt hätte.
Sommer, wie Winter denkt die 56-Jährige dennoch an ihren Vater. Der Traurigkeit und er damit verknüpften Ohnmacht seien aber mittlerweile schöne Erinnerungen gefolgt, die sie hochalten würde. Wobei die Trauer dennoch einfach so, um die Ecke biegen würde. Sie überrascht Jenny dann in ganz unerwarteten Momenten. Auch dann, wenn sie sich einige Videos von ihrem Vater im Netz ansehen würde, könne sie die Tränen kaum zurück halten. Ihr Bruder pflichtet ihr bei.
Gleich am ersten Tag nach dem Tod seines Vaters, erinnert sich John Jürgens im Interview zurück, sei er auf einer Tankstelle gewesen. Ein Mann hätte neben ihm getankt, was ja auch komplett logisch sei an diesem Ort. Er habe sich aber komplett fassungslos und unter Schock gedacht: "Wieso tankt der da jetzt, obwohl mein Vater gerade gestorben ist?"
Die Welt würde sich eben weiterdrehen, auch wenn jemand geht, den man liebt. So seine nüchterne Erkenntnis damals. Die Zeit würde diese Erkenntnis auch erträglicher machen. John im "Heute"-Gespräch: "Die Trauer kommt heute in Schüben, die Abstände zwischen den Schüben sind größer geworden, weil man auch ein Stück weit verarbeitet hat und akzeptiert hat, dass es so ist und, dass das Leben weitergeht." Muss es ...