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"Jars" im Test: Tower-Defense mit Grusel-Touch

Passend zu Halloween veröffentlichen Daedalic Entertainment und Mousetrap Games "Jars". Das Tower-Defense-Game bietet eine schaurig-schöne Story.

Rene Findenig
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    "Jars" (PC und Nintendo Switch) hat alles, was ein Grusel-Game braucht: Mutierte Blutsauger, Särge, Fledermäuse und finster dreinschauende Ratten. 
    "Jars" (PC und Nintendo Switch) hat alles, was ein Grusel-Game braucht: Mutierte Blutsauger, Särge, Fledermäuse und finster dreinschauende Ratten.
    Mousetrap Games

    "Jars" (PC und Nintendo Switch) hat alles, was ein Grusel-Game braucht: Mutierte Blutsauger, Särge, Fledermäuse und finster dreinschauende Ratten. Doch nicht nur der schaurige Look macht das Tower-Defense-Spiel besonders, sondern auch, dass es eine tolle Geschichte sowohl über Cutscenes als auch über Rätsel erzählt, die richtig ans Herz geht. Alles beginnt damit, dass der kleine Victor für seine Mutter ein Glas Gurken aus dem Keller des Zuhauses holen soll. Und schon ist man mitten im verrückten Abenteuer.

    Victor stößt auf einen rätselhaften Sarkophag, auf den es plötzlich allerlei gruselige Insekten und Tiere abgesehen haben, die aus dem vielen Einmachgläsern im dunklen Keller brechen. Um sich, den Sarkophag und sein Zuhause zu schützen, muss Victor nun alle Gläser – die namensgebenden "Jars" – zerbrechen. In einigen warten dabei Feinde, in anderen Helfer und in wiederum anderen Gegenstände, die sich im epischen Grusel-Kampf als nützlich erweisen könnten.

    Handlung als große Stärke

    Die Aufgabe wird aber nicht in simplen Missionen abgehandelt, sondern geschickt in eine immer weiter fortschreitende Story verpackt. Egal ob Gameplay oder Videosequenz, in jeder Spielsituation erfährt man etwas mehr über Victor und den immer schauriger und größer werdenden Keller, aber auch über neugewonnene Freunde und Victors Familie. Die Handlung, auch wenn sie nicht allzu tiefgründig daherkommt, rührt in manchem Momenten dann doch zur einen oder anderen Träne.

    Beim Gameplay mixt "Jars" strategisches Denken mit klassischen Tower-Defense-Elementen. Das Prinzip ist einfach, das Spiel allerdings auch streckenweise knifflig, aber nie richtig schwer. Per Klick auf die verschiedenen Gläser kann man sie zerbrechen, wobei diese verschiedene Hilfen und Gefahren freigeben: In Kleeblatt-Gläsern finden sich Helfer, die gegen die angreifenden Kreaturen antreten, in Fledermaus-Gläsern wiederum die schaurigen Bösewichte, die uns ans Leder wollen.

    Taktisches Vorgehen notwendig

    Gläser, auf denen kein Symbol aufgedruckt ist, können sowohl Helfer als auch Feinde beinhalten. Entsprechend taktisch muss man vorgehen: Wann setzt man wie viele Feinde frei, wann holt man sich Verstärkung? Und vor allem: Wann ist man auch für den Zufall gerüstet? Jedes Level verfügt außerdem noch über einen eigenen, zusätzlichen Twist. So müssen oftmals mit Schlüsseln Durchgänge in den Levels geöffnet oder kleine Mechanismen betätigt werden, um zu überleben.

    Obwohl das Spiel recht simpel daherkommt, eine direkte Konfrontation, in der man den Feinden die Helfer einfach vor die Nase setzt, wird man oft verlieren. Es gilt, die eigenen Untergebenen geschickt an taktischen Plätzen auf der Karte zu verteilen, um eine Chance zu haben. Wie bei vielen Tower-Defense-Games gilt auch hier: Jeder gescheiterte Versuch führt uns eine Stück näher an die Lösung heran – Frust kommt dabei zu keiner Sekunde auf.

    Manchmal muss man selbst eingreifen

    Neben Angreifern und Verteidigern gibt es auch einige Items, die man im Kampf um den Sarkophag, den die Feinde immer mehr anknabbern, nutzen kann. Dazu zählen etwa Dartpfeile, die direkt auf die Feinde geschleudert werden, eine Schutzblase, die den Sarkophag eine Zeit lang umhüllt oder auch Klebstoff, der die Angreifer in ihrer Bewegungsgeschwindigkeit verlangsamt. Außerdem verfügen auch unsere unheimlich niedlichen Helfer über jeweils ganz eigene Spezialfähigkeiten.

    Picture

    Einige Helfer können in den Regalen der Levels platziert werden und schießen Angreifer aus der Entfernung ab, andere wie Mosquitos können wiederum direkt die Regale überfliegen, halten aber im Nahkampf nicht gut durch und wiederum andere Helferlein müssen von uns Regal für Regal gehoben werden, um etwas auszurichten. Auch ein simples Skill-System gibt es: Unsere Untertanen können vor jeder Runde mit Boostern ausgestattet werden, die Tempo, Gesundheit und Co. erhöhen.

    Ein schaurig schönes Abenteuer

    Mit jedem geschafften Level legt der Spieler neue Videosequenzen und Impressionen der wirklich schaurig schönen Story frei und freut sich damit über jeden Erfolg, weil er mit tollen Comic-Szenen belohnt wird. "Jars" ist mit seiner alle Elemente des Spiels umfassenden Story eine wunderbare Ausnahme im Genre der Tower-Defense-Games – kaum ein anderes fokussiert sich so sehr auf die Handlung und schafft es, kleine Storyfetzen selbst in den einzelnen Levels unterzubringen.

    Außerdem bietet jedes Level aufgrund der simplen, aber immer wieder attraktiven Mechaniken einen hohen Wiederspielwert und der Schwierigkeitsgrad ist zwar knifflig, aber nie überfordernd. Vor allem aber: Die Story von "Jars" hat alles zu bieten! Selten liegen in einem Game Humor und wahnwitzige Lacher so knapp bei kleinen Schreckmomenten und zu Tränen rührenden Szenen. Wer einmal ein ganz anderes Tower-Defense-Game erleben will, sollte sich "Jars" genauer ansehen.