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Japan richtet restliche Aum-Sektenmitglieder hin

Heute Redaktion
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Die restlichen Todesurteile gegen Mitglieder der japanischen Aum-Sekte, die 1995 einen tödlichen Giftgas-Anschlag auf die U-Bahn in Tokio verübte, sind vollstreckt worden.

Japan hat die verbliebenen sechs Mitglieder der Aum-Shinrikyo-Sekte, die am tödlichen Giftgas-Anschlag auf die Tokioter U-Bahn im Jahre 1995 beteiligt waren, hingerichtet. Damals waren 13 Menschen gestorben und Tausende weitere verletzt worden.

Nach der Hinrichtung des Sektengründers Shoko Asahara und sechs seiner Anhänger Anfang Juli vollstreckte Japan jetzt die übrigen sechs Todesurteile.

Dreizehn Tote, tausende Verletzte

Die Tat hatte sich 1995 direkt unter dem Regierungsviertel der japanischen Hauptstadt ereignet. 13 Menschen starben, mehr als 6.000 wurden verletzt. Die große Zahl der Opfer erklärt sich dadurch, dass schon ein Milligramm der Phosphorverbindung binnen Minuten zu Atemlähmung und Herzstillstand führen kann.

Nach der weltweit ersten Terrorattacke mit Giftgas wurde Asahara am 16. Mai 1995 festgenommen. Am Ende eines in der japanischen Rechtsgeschichte beispiellosen Prozessmarathons verurteilte ein Gericht in Tokio 2006 den halbblinden Guru und zwölf seiner Anhänger wegen des Anschlags und weiterer Morde mit insgesamt 27 Toten zum Tode. Mehr als 190 Aum-Mitgliedern wurde der Prozess gemacht.

Seit Jahren in der Todeszelle

Asahara und die anderen Mitglieder von "Aum Shinrikyo" ("Höchste Wahrheit") saßen seitdem in der Todeszelle und warteten auf ihre Hinrichtung. Der Sektengründer mit dem bürgerlichen Namen Chizuo Matsumoto hatte während seines gesamten Prozesses entweder geschwiegen oder Unverständliches vor sich hingemurmelt.

(red)