Tierisches Umweltproblem

Jäger vergiften unsere Wälder und Felder

Aktuelle Berechnungen von Tierschutz Austria sprechen eine ziemlich "giftige" Sprache, denn 30 Tonnen Blei verbleiben jährlich in unseren Wäldern.

Heute Tierisch
Jäger vergiften unsere Wälder und Felder
Die Jagd mit Bleimunition hat verheerende Folgen für Wildtiere und Umwelt.
(Symbolbild) Getty Images/iStockphoto

Aktuelle Berechnungen von Tierschutz Austria zeigen auf, dass jährlich etwa 30 Tonnen Blei durch die Jagd in Wald und Feld zurückbleiben, weshalb das Volksbegehren für ein Bundes-Jagdgesetz auch den vollständigen Ausstieg aus der Bleimunition fordert. Die gravierenden Auswirkungen auf die Tier- und Umwelt sind vor allem bei den Vögeln bemerkt worden.

Bleivergiftung

In der EU sind jährlich über 157 Millionen Vögel durch Bleivergiftungen gefährdet, Tausende sterben direkt an den Folgen. Wasservögel wie Enten und Schwäne verschlucken die winzigen Bleikugeln der Schrotpatronen, die sie zusammen mit Kieselsteinen zur Verdauung aufnehmen. Bereits ein einziges Schrotkügelchen (eine einzige Schrotladung hat durchschnittlich 200 Kügelchen) kann einen kleinen Wasservogel töten.

Blei verfügt über eine sehr hohe "Atommasse", weshalb es auch heute noch zur Abschirmung vor Gamma und Röntgenstrahlen Verwendung findet.

Greifvögel und Aasfresser wie Adler, Geier und andere Raubvögel sind ebenfalls betroffen, da sie mit Geschossresten kontaminierte Beutetiere oder Kadaver fressen, die von Jägerinnen und Jägern zurückgelassen wurden.

Einmal im Körper aufgenommen, gelangt das Blei schnell in den Blutkreislauf der Tiere und verursacht schwere Schäden. Krämpfe, Lähmungen, Flugunfähigkeit sowie Nervenschäden und Organversagen führen häufig zu einem qualvollen Tod. Studien zeigen, dass die Bestände von zehn Greifvogelarten in Europa heute mindestens sechs Prozent kleiner sind, als sie es ohne die Bleibelastung wären. Über 55.000 Greifvögel fehlen dadurch am Himmel Europas.

Unsere Gesundheit durch Wildverzehr

Neben den gravierenden Auswirkungen auf die Tierwelt stellt Bleimunition auch eine Gefahr für die menschliche Gesundheit dar. Wildfleisch von mit Bleimunition erlegten Tieren kann stark belastet sein. Die winzigen Bleipartikel dringen tief ins Fleisch ein und können kaum entfernt werden. Beim Verzehr können sie zu erheblichen gesundheitlichen Schäden führen, besonders bei Kindern und Schwangeren. Bereits geringe Mengen Blei reichen aus, um das Nervensystem zu schädigen und irreversible kognitive Defizite zu verursachen.

Endgültiges VERBOT

Um dieser Bedrohung entgegenzuwirken, fordern Organisationen wie Tierschutz Austria und der Verein gegen Tierfabriken ein umfassendes Verbot von Bleimunition. Sie setzen sich für ein neues, einheitliches Bundesjagdgesetz ein, das den Einsatz von Bleimunition vollständig verbieten soll. Österreichs Bundesforste und alle Ökojäger verwenden bereits bleifreie Munition und beweisen damit, dass eine tierschutzfreundlichere und nachhaltigere Jagdpraxis möglich ist.

Unterschreibe auch du die Unterstützungserklärung für das Volksbegehren für ein Bundes-Jagdgesetz auf deinem Gemeindeamt oder online mittels ID-Austria.

Auf den Punkt gebracht

  • Aktuelle Berechnungen von Tierschutz Austria zeigen, dass jährlich etwa 30 Tonnen Blei durch die Jagd in Wald und Feld zurückbleiben, was gravierende Auswirkungen auf die Tier- und Umwelt hat, insbesondere bei Vögeln, die an Bleivergiftungen leiden und sterben
  • Organisationen wie Tierschutz Austria fordern daher ein umfassendes Verbot von Bleimunition und ein neues Bundesjagdgesetz, um sowohl die Tierwelt als auch die menschliche Gesundheit zu schützen
red
Akt.
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