Österreich
Jäger erschoss Collie "Cami" mit Gewehr – Freispruch
Das Landesgericht verurteilte einen Jäger, weil er einen Hund aus kurzer Distanz erschossen hatte. Nun hob das Oberlandesgericht das Urteil auf.
Für den Jäger war es ein Versehen, für die Familie von "Cami" eine Katastrophe: Die Border-Collie-Hündin war im heurigen Jänner bei einer nächtlichen Gassi-Runde mit ihrem Herrl (49) im Tiroler Unterland plötzlich verschwunden. Mittels Hunde-Trockenfutter, das ein Jäger zum Anlocken von Füchsen ausgelegt hatte, war "Cami" zum Haus des Weidmannes gelockt worden.
Dieser lauerte mit einem Jagdgewehr am Fenster. Als der Vierbeiner auftauchte, schoss der Mann aus kurzer Distanz und mittels Zielfernrohr. Der rund 21 Kilogramm schwere Collie wurde in den Bauch getroffen, konnte sich noch rund 60 Meter weit schleppen und starb dann. Der Jäger schleifte das tote Tier anschließend zu seinem Haus zurück – ohne die Polizei zu informieren.
„"Ich habe den Hund mit einem Fuchs verwechselt" - Angeklagter vor Gericht“
Im März musste sich der Jäger wegen Tierquälerei vor dem Landesgericht Innsbruck verantworten: "Ich habe den Hund mit einem Fuchs verwechselt", meinte der Angeklagte damals und verwies auf eine Abschusserlaubnis für Füchse im Siedlungsgebiet, die nach mehreren Geflügelrissen auf einem nahen Bauernhof erteilt worden war.
Doch der Richter glaubte dem Jäger nicht und verurteilte ihn zu einer Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro, da die Familie – besonders die beiden Töchter – eine enge soziale Bindung zu dem erschossenen Tier hatten. Der Anwalt des Angeklagten, Christoph Arnold, legte Berufung ein – und bekam nun Recht, berichtet die "Tiroler Tageszeitung" (TT). "Mein Mandant hat stets beteuert, nicht mutwillig gehandelt zu haben, was das Berufungsgericht richtig erkannt hat", erklärte Arnold gegenüber der "TT".