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Ivanschitz gesteht Flucht vor Rapid-Fans offen ein
Mit seinem Wechsel nach Salzburg wurde Andreas Ivanschitz vom Liebling zur Hassfigur vieler Rapid-Fans. Jetzt spricht der 35-Jährige über diese harte Zeit.
Anfang November hing Andreas Ivanschitz mit 35 Jahren seine Fußballschuhe an den Nagel. Im Interview mit der Tageszeitung "Kurier" blickt der einstige ÖFB-Teamkapitän unter anderem auf die härteste Zeit seiner Karriere zurück – die Anfeindungen der Rapid-Fans, nachdem er die "Grün-Weißen" 2006 ausgerechnet in Richtung des Erzrivalen Red Bull Salzburg verließ.
"Ich war damals 22 und habe mich zu diesem Schritt entschlossen, weil ich aus der Komfortzone raus wollte. Im Nachhinein betrachtet war das Kapitel Salzburg ein kurzes, das mich sportlich nicht weitergebracht hat. Ganz ehrlich, ich habe die Situation unterschätzt und nicht mit so viel Ärger gerechnet", gesteht Ivanschitz.
"Schritt nach Athen um räumliche Distanz aufzubauen"
Der traurige "Höhepunkt" war das Länderspiel gegen Schottland an seiner ehemaligen Wirkungsstätte Hanappi-Stadion, bei dem der offensive Mittelfeldspieler offen angefeindet wurde. "Mit diesem Ausmaß habe ich nicht gerechnet. Extrem nahe gegangen ist mir, dass sie meine Mutter schimpften", blickt der dreifache Familienvater zurück.
"Die schwierigste Phase waren die Monate danach. Ich habe den Schritt ins Ausland zu Panathinaikos ja auch gemacht, um zu all den Vorkommnissen auch eine räumliche Distanz aufzubauen." Und das gelang Ivanschitz letztlich auch: "In Athen konnte ich mich auf den Fußball konzentrieren, hatte dann wieder Spaß am Beruf."
(Heute Sport)