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Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi (86) ist tot
Der an Leukämie erkrankte frühere italienische Premierminister Silvio Berlusconi ist tot. Das berichten italienische Zeitungen am Montagmorgen.
Wie mehrere italienische Zeitungen übereinstimmend berichten, ist der ehemalige italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi im Alter von 86 Jahren gestorben. Eine offizielle Bestätigung lag zunächst nicht vor.
Der Milliardär, Vorsitzende von Forza Italia und Medienmogul war erst am Freitag wieder in das San Raffaele-Spital in Mailand eingeliefert worden. Dort sollte er wegen der chronischen myelomonozytären Leukämie (CMML), an der er seit einiger Zeit litt, behandelt werden.
Wie "La Repubblica" berichtet, habe er keine Anzeichen einer Besserung gezeigt – in der Nacht auf Sonntag spitzte sich die Situation zu.
Am Montag waren schließlich sein Bruder Paolo und seine Kinder Marina, Eleonora, Barbara und Pier Silvio in das Spital geeilt. Auch seine Freundin Marta Fascina (33) begleitete ihn in den letzten Stunden.
Es war der zweite Krankenhausaufenthalt innerhalb kurzer Zeit. Erst am 5. April war Berlusconi in derselben Klinik aufgenommen worden, nachdem er über Atemprobleme geklagt hatte. Er hatte das Krankenhaus erst sechs Wochen später, am 19. Mai, nach erfolgreicher Behandlung eines Lungeninfekts, wieder verlassen können.
Sex, Steuern und Skandale
Berlusconi, der neben seiner auffallenden politischen Karriere auch ein Medienimperium und ein Milliardenvermögen besaß, stand vier Mal an der Spitze der italienischen Regierung (1994-1995, 2001-2005, 2005-2006 und 2008-2011). Sein ausschweifender Lebensstil und zahlreiche Affären bescherten ihm eine Reihe von Skandalen. Unter anderem erregten seine "Bunga Bunga"-Partys und die Causa Ruby Rubacuori internationales Aufsehen.
2013 wurde Berlusconi dann auch noch wegen Steuerbetrugs rechtskräftig verurteilt, erhielt ein Polit-Verbot von der Justiz und durfte keine öffentlichen Ämter annehmen. Diese Sperre wurde aber schon nach viereinhalb Jahren vorzeitig aufgehoben. Nach der letzten Wahl 2022 hatte er mit seiner Partei Forza Italia als Teil der Dreier-Koalition Giorgia Meloni zur neuen Premierministerin gemacht.