IT-Experte warnt: "Solche Probleme werden zunehmen"

Die Panne beim US-Security-Unternehmen Crowdstrike sorgt für ein weltweites IT-Chaos. Zwar meldet die Firma am Freitagmittag, dass das Problem behoben ist, doch die Störungen dauern weiter an.

Wie kann es sein, dass eine Firma alles lahmlegt? "Das Problem ist, dass Crowdstrike eine sehr große Marktdurchdringung hat, auch bei sicherheitskritischen Sektoren", sagt IT-Experte Marc Ruef von Scip AG zu "20 Minuten". Die Firma biete eine Security-Software, die auf einem System wie Windows-Servern installiert sei. Ein Update führte dann dazu, dass die Windows-Systeme abstürzten.

Cyber-Angriff nicht komplett auszuschließen

Die Firma Crowdstrike betont, dass es sich um keinen Cyber-Angriff handelte, sondern um einen internen Fehler. Auch Ruef sieht die Chance für eine Attacke als gering, will es aber nicht komplett ausschließen. Fehler bei Updates gibt es laut Ruef immer wieder, aber meist trifft es nur bestimmte Konstellationen wie bei Microsoft eine bestimmte Sprache. Diesmal betrifft es alle.

Weil die Komplexität in der IT täglich zunehme, steige die Fehlerrate. "Solche Probleme mit großen Auswirkungen werden zunehmen, das ist für mich klar. Das muss nicht in einer Woche sein, aber in ein paar Jahren", so Ruef.

Zwar lasse sich das Problem mit einer Deinstallation der Crowdstrike-Software Falcon oder mit einem Neustart im abgesicherten Modus lösen (siehe Box). Aber für systemkritische Organisationen sei das keine Lösung, weil das Problem jederzeit wieder auftauchen könnte. "Sie warten deshalb auf eine offizielle Lösung, deshalb kann ein solches Problem lange andauern", sagt Ruef.