Verletzte in Grenzort
Israel wird nun aus dem Libanon mit Raketen beschossen
An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon kommt es seit dem Ausbruch des Gaza-Kriegs immer wieder zu Gefechten.
Die Gefechte an der libanesisch-israelischen Grenze spitzen sich kurz vor der geplanten ersten Rede des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah seit Ausbruch des Gaza-Krieges weiter zu. Als Reaktion auf Beschuss aus dem Libanon hat Israels Armee eigenen Angaben zufolge am Donnerstagabend militärische Stellungen der proiranischen Hisbollah-Miliz angegriffen.
Ziel seien unter anderem Kommando- und Kontrollzentren sowie Waffenlager gewesen, teilte das Militär am Donnerstag mit. Auch ein von der Hisbollah benutztes Militärgelände hätten israelische Streitkräfte attackiert. Die Armee betonte, die Schiitenmiliz Hisbollah sei "für die aktuelle Situation im Libanon verantwortlich".
Die Hisbollah bekannte sich zu 19 Angriffen gegen israelische Posten in Grenznähe. Die Schiitenorganisation hatte zuvor auch erklärt, ein israelisches "Spionagesystem" getroffen zu haben.
Explosion in Einkaufsviertel
In dem israelischen Grenzort Kiriat Schmona wurden zwei Menschen bei einem Einschlag einer Rakete aus dem Libanon verletzt, wie israelische Medien unter Berufung auf den Rettungsdienst Magen David Adom meldeten. Die Explosion in einem Einkaufsviertel habe zu schweren Schäden geführt. Autos und Geschäfte standen demnach in Flammen. Die Hamas im Libanon bekannte sich zu dem Angriff. Die Islamisten hätten zwölf Raketen auf die Stadt gefeuert. Israel hatte vor rund zwei Wochen angekündigt, den nördlichen Grenzort mit rund 22.000 Einwohnern wegen der anhaltenden Gefechte zu evakuieren.
Israels Militär teilte auch mit, Soldaten und Reservisten in grosser Zahl an der Nordgrenze zu haben. Die Streitkräfte seien bereit, "sofort und energisch auf jeden Angriff der Hisbollah zu reagieren".
Gefechte mit der Hisbollah
An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon kommt es seit dem Ausbruch des Gaza-Kriegs am 7. Oktober immer wieder zu gewaltsamen Zwischenfällen zwischen der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz und der israelischen Armee mit Toten auf beiden Seiten. Es besteht die Sorge, dass sich der Krieg auf den Libanon und andere Länder der Region ausweiten könnte. Die Hisbollah hat Verbindungen zur im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas.
Am Freitag wird die erste Rede des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah nach Ausbruch des Krieges erwartet. Angekündigt ist eine Gedenkzeremonie für getötete Hisbollah-Kämpfer.