"Herausfordernde Tage"

Israel-Truppen stehen kurz vor Einmarsch in den Libanon

Laut Armeeangaben bereitet sich Israel auf einen Einmarsch im Libanon vor. Präsident Netanjahu rechtfertigt die Großoffensive gegen die Hisbollah.

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Israel-Truppen stehen kurz vor Einmarsch in den Libanon
Die israelische Armee steht vor dem Einmarsch im Libanon. (Symbolbild)
IMAGO/Xinhua

Nach der Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah durch einen gezielten Luftschlag hat Israels Armeechef Herzi Halevi die Möglichkeit eines Einmarsches in den benachbarten Libanon angedeutet. Er habe eine Lagebeurteilung abgeschlossen und die Pläne für das Nordkommando der Streitkräfte gebilligt, sagte er im Hauptquartier des Kommandos in der nordisraelischen Stadt Safed. "Herausfordernde Tage liegen vor uns", fügte er in einem Video hinzu, das die Armee veröffentlichte.

Die israelische Armee sei "in höchster Alarmbereitschaft, sowohl in defensiver als auch offensiver Hinsicht, an allen Fronten". Sie sei gerüstet für das, was als Nächstes komme.

Israel fordert seit langem, dass sich die Hisbollah gemäß der bereits vor Jahren verabschiedeten Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrats von der israelisch-libanesischen Grenze etwa 30 Kilometer weiter Richtung Norden hinter den Litani-Fluss zurückzieht. Israel will damit die Sicherheit seiner Bürger im Norden Israels gewährleisten. Beobachter mutmaßen, Israel könnte versuchen, dieses Ziel mit einer Bodenoffensive im Nachbarland zu erreichen.

"Wer uns angreift, den greifen wir an"

Nach der Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hat Ministerpräsident Benjamin Netanyahu den Iran vor einem Angriff auf Israel gewarnt. "Und an das Regime der Ajatollahs sage ich: Wer uns angreift, den greifen wir an", sagte Netanyahu vor Medienvertretern in Tel Aviv mit Blick auf die Führung in Teheran. "Es gibt keinen Ort im Iran oder im Nahen Osten, den Israels langer Arm nicht erreichen kann", warnte er.

Der Iran unter Religionsführer Ayatollah Ali Khamenei gilt als Schutzmacht und wichtigster Verbündeter der schiitischen Hisbollah-Miliz.

Netanyahu sieht sein Land nach der Tötung Nasrallahs an einem "historischen Wendepunkt". Mit dem Luftangriff auf Nasrallah habe Israel mit demjenigen "abgerechnet, der für die Ermordung zahlloser Israelis und vieler Bürger anderer Länder verantwortlich ist, darunter Hunderte von Amerikanern und Dutzende von Franzosen", sagte Netanyahu am Samstagabend in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache.

1983 waren bei einem Hisbollah-Doppelanschlag in Beirut fast 300 Soldaten aus den USA und Frankreich getötet worden. Israel habe nun offenbar einen "historischen Wendepunkt" im Kampf gegen seine Feinde erreicht, fügte Netanyahu hinzu. Israel sei entschlossen, diesen Kampf fortzusetzen.

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    Helmut Graf

    Auf den Punkt gebracht

    • Nach der Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah durch einen gezielten Luftschlag hat Israels Armeechef Herzi Halevi die Möglichkeit eines Einmarsches in den Libanon angedeutet und betont, dass die israelische Armee in höchster Alarmbereitschaft sei
    • Ministerpräsident Benjamin Netanyahu warnte den Iran vor Angriffen auf Israel und erklärte, dass Israel nach der Tötung Nasrallahs an einem "historischen Wendepunkt" stehe und entschlossen sei, den Kampf gegen seine Feinde fortzusetzen
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