Österreich
IS-Anhänger (18) drohte Polizisten, Kopf abzuschneiden
Der 18-Jährige drohte mit Anschlägen und Angriffe auf Polizisten. Nun musste er sich vor Gericht verantworten.
Schon seine Festnahme Ende Juli 2022 sorgte für Aufsehen – "Heute" berichtete darüber: Denn als Cobra-Beamte den 18-Jährigen aus Sellrain (T) abführen wollten, geriet seine Mutter laut eigener Angabe in Panik und fuhr zwei Polizisten nieder. Ein Beamter wurde schwer, der andere leicht verletzt.
Doch der Zugriff hatte seinen guten Grund. Ermittler hatten den Lehrling schon seit Monaten im Visier. Deutsche Behörden waren über soziale Medien auf Accounts aufmerksam geworden, auf denen mit der Terror-Organisation Islamischer Staat (IS) sympathisiert wurde. Eine IP-Adresse führte zu dem 18-Jährigen nach Tirol, daraufhin wurde die Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) eingeschaltet, berichtet die "Tiroler Tageszeitung" (TT).
Brutale Videos zur Anleitung von Attentaten publiziert
Konkret soll der Österreicher mit türkischen Wurzeln gedroht haben, Anschläge durchzuführen und "Polizisten, den Kopf abzuschneiden", auch den Treueeid auf den IS legte er ab. Zudem soll der 18-Jährige IS-Propagandavideos auf TikTok, Aufrufe zur Tötung Andersgläubiger und teilweise extrem brutale Videos zur Anleitung für Terrorattentate veröffentlicht haben. Als der Lehrling dann auch noch von Sprengstoff-Ankäufen und konkreten Anschlagsplänen auf Polizisten sprach, wurde die Cobra alarmiert.
Nun musste sich der Tiroler wegen Aufforderung zu terroristischen Straftaten und Gutheißung solcher Taten, der Anleitung zur Begehung einer terroristischen Straftat sowie der Verbrechen der terroristischen Vereinigung und der kriminellen Organisation vor ein Jugendschöffengericht am Landesgericht Innsbruck verantworten.
„"Der Bursche ist während des Lockdowns gänzlich in die virtuelle Welt abgetaucht. Die Teilnehmer von einschlägigen Internet-Foren haben sich mit Postings regelrecht hochgeschaukelt" - Laszlo Szabo, Verteidiger“
Verteidiger Laszlo Szabo erklärte laut "TT" beim Prozess, der unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, dass "der Bursche während des Lockdowns gänzlich in die virtuelle Welt abgetaucht sei". Dort hätten sich dann "Teilnehmer von einschlägigen Internet-Foren mit Postings regelrecht hochgeschaukelt".
Das (nicht rechtskräftige) Urteil für den großteils Geständigen: 18 Monate Freiheitsstrafe, fünf Monate davon unbedingt. Diese hat der 18-Jährige bereits durch die U-Haft abgesessen. Gegen die Mutter laufen die Ermittlungen wegen schwerer Körperverletzung und versuchten Widerstands gegen die Staatsgewalt weiter, ein Kfz-technisches Gutachten wurde eingeholt.