"Für nicht-binäre Studierende"

"Irrsinn": Uni-Vertreter wollen Mann/Frau streichen

Der neue ÖH-Newsletter bringt die FPÖ-Jugend zum Schäumen. In dem Schreiben wird angeregt, bei Vorlesungen auf "er" oder "sie" zu verzichten.

Aitor Lopez de Alda
"Irrsinn": Uni-Vertreter wollen Mann/Frau streichen
Maximilian Weinzierl (FPÖ) kritisiert den Newsletter der Hochschülerschaft harsch.
"Heute"/zvg/Montage

"Bitte verwenden Sie keine geschlechtsspezifischen Anreden", schlägt die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) in ihrem neuesten Newsletter den Studierenden vor. Gemeint sind damit die Pronomen "sie" und "er", oder die klassischen Anreden wie "Frau" oder "Herr". Stattdessen solle man in Vorstellungsrunden die gewünschten Pronomen abklären und im Zweifelsfall den Namen anstelle der Anrede verwenden.

Bei der Freiheitlichen Jugend stößt dieser Vorschlag jedoch auf Unverständnis: Im "Heute"-Talk bezeichnet Obmann Maximilian Weinzierl den Newsletter als "Irrsinn".

Weinzierl: "Genderwahnsinn bringt nur Verwirrung"

Der Chef der Freiheitlichen Jugend äußert sich klar gegen die Empfehlung der ÖH. "Wir sind dagegen, denn solche Maßnahmen bringen nur Verwirrung", betont Weinzierl. Rückblickend auf die letzten 10 oder 20 Jahre stellt er fest, dass diese Diskussionen damals nicht geführt wurden. "Diese Themen werden von einer sehr kleinen Blase vorangetrieben", fügt er hinzu.

Laut Weinzierl wird dies besonders deutlich, wenn man bedenkt, dass bei einer ÖH-Wahl nur noch 20 Prozent der Studierenden ihre Stimme abgeben. "Das ist ein klares Zeichen an die ÖH. Sie sollte sich überlegen, andere Themen anzusprechen, die die Studierenden wirklich betreffen, anstatt sich mit solchem Nonsens zu beschäftigen", so Weinzierl.

Screenshot aus dem ÖH Newsletter Oktober 2024
Screenshot aus dem ÖH Newsletter Oktober 2024

FPÖ-Jugend will ÖH-Beitrag abschaffen

"Dieser liberale Kurs der ÖH interessiert einfach niemanden mehr", ärgert sich Weinzierl. Er wünscht sich stattdessen mehr Meinungsvielfalt an den Universitäten. "Wenn man sich das Programm anschaut, geht es nur um Rechtsextremismus oder Genderwahn", erklärt er weiter.

Außerdem fordert er die ÖH auf, über ihre eigene Rolle nachzudenken oder sich selbst zu finanzieren. Die Freiheitliche Jugend steht Zwangsbeiträgen generell kritisch gegenüber: "Eigentlich wie beim ORF. Der Beitrag sollte kein Zwangsbeitrag sein, sondern abgeschafft werden."

Auf den Punkt gebracht

  • Die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) empfiehlt in ihrem neuesten Newsletter, auf geschlechtsspezifische Anreden wie "er" oder "sie" zu verzichten, was bei der FPÖ-Jugend auf heftige Kritik stößt
  • Maximilian Weinzierl, Obmann der Freiheitlichen Jugend, bezeichnet den Vorschlag als "Irrsinn" und fordert die Abschaffung des ÖH-Beitrags, da er der Meinung ist, dass solche Maßnahmen nur Verwirrung stiften und die ÖH sich auf relevantere Themen konzentrieren sollte
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