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Iranerinnen gehen als Männer ins Stadion
Frauen im Iran dürfen Fußballstadien nicht betreten – außer sie überlisten die Sittenwächter mit einem Trick.
Eine Gruppe Fußballfans aus dem Iran postete vergangenen Freitag ein Foto aus dem Stadion – auf den zweiten Blick fällt einem auf: Das Foto zeigt eigentlich fünf als Männer verkleidete Frauen. Der Grund für die Tarnung? Seit der Islamischen Revolution 1979 ist es Frauen untersagt, Fußballstadien zu betreten. Weibliche Sportsympathisantinnen, die sich nicht damit abfinden wollen, müssen darum kreativ werden, um die Polizei und Sittenwächter zu überlisten.
Auf einem Video (siehe oben) ist zu sehen, wie die Frauen mit falschem Bart beim Spiel zwischen Persepolis Teheran und Sepidrood Rasht ihr Team im Teheraner Azadi-Stadion anfeuern. Die Männer, die um sie sitzen, scheinen nichts Außergewöhnliches zu merken.
Doch nicht alle weibliche Fußballfans haben so viel Glück: Vergangenen Monat wurden 35 Frauen verhaftet, weil sie im Azadi-Stadion ein Spiel besuchen wollten. Die Polizei nahm sie während des Spiels fest. Noch absurder ist der Fall der 51-jährigen Shohreh Mousavi: Sie ist zwar Vereinspräsidentin des Zweitliga-Klubs Baadraan Teheran – live kann sie die Spiele ihres eigenen Teams aber nicht sehen.
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(kle)