Ukraine

Iran soll Drohnen-Experten auf Krim geschickt haben

Einem Bericht zufolge schickte der Iran Ausbildner auf die Krim. Die Waffenlieferungen sind am Mittwoch auch Thema im Sicherheitsrat. 

Nikolaus Pichler
Solche Drohnen kommen aktuell in der Ukraine zum Einsatz. 
Solche Drohnen kommen aktuell in der Ukraine zum Einsatz. 
YASUYOSHI CHIBA / AFP / picturedesk.com

Die russische Armee hatte in den vergangenen Tagen verstärkt Drohnen iranischer Bauart vom Typ Schahed-136 auf die Energieversorgung der Ukraine, aber auch auf Städte abgeschossen.

Einem Bericht der "New York Times" zufolge schickte der Iran Ausbilder auf die von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim, um Russen bei der Bedienung iranischer Drohnen zu schulen. Das berichtete die Zeitung am Dienstag (Ortszeit) unter Berufung auf aktuelle und ehemalige Beamte, die mit Geheimdienstinformationen vertraut sind. Die iranischen Ausbilder sollten den Russen helfen, Probleme mit der aus Teheran erworbenen Drohnenflotte zu bewältigen. Dies sei ein weiteres Zeichen für die wachsende Nähe zwischen Iran und Russland seit dem Einmarsch Moskaus vor acht Monaten.

Selenski spricht von Bankrotterklärung

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat den Einsatz iranischer Drohnen durch Russland eine Bankrotterklärung genannt. "Der russische Hilferuf an den Iran ist die Anerkennung des militärischen und politischen Bankrotts durch den Kreml", sagte er in seiner Videoansprache am Abend. Moskau habe jahrzehntelang Milliarden Dollar in seinen militärisch-industriellen Komplex gesteckt, doch schließlich müsse es auf "ziemlich einfache Drohnen und Raketen" aus Teheran setzen.

Der Beschuss der Ukraine mit ganzen Schwärmen dieser Drohnen mache den Russen vielleicht taktisch Hoffnung. "Strategisch wird es ihnen ohnehin nicht helfen", meinte Selenski. Der Präsident dankte allen Angehörigen der ukrainischen Luftverteidigung, die in den vergangenen Tagen Raketen und Drohnen aus Russland abgeschossen hätten. Er lobte dabei auch das von Deutschland gelieferte Luftabwehrsystem Iris-T: "Das ist wirklich ein sehr effektives System."

Die russische Armee hat in den vergangenen Tagen verstärkt Drohnen iranischer Bauart vom Typ Schahed-136 auf die Energieversorgung der Ukraine, aber auch auf Städte abgeschossen. Dabei bestreiten sowohl Moskau wie Teheran ein Rüstungsgeschäft mit den Drohnen. Ein iranischer Außenamtssprecher sagte am Dienstag, man sei bereit, die "unbegründeten" Vorwürfe im Gespräch mit Kiew auszuräumen

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