Oberösterreich

Internetbetrug – jährlich 200 Millionen Euro Schaden

350.000 Euro hat ein Pensionist an Internetbetrüger verloren. Der jährliche Gesamtschaden mit derartigen Delikten: rund 200 Millionen Euro.

Ein Pensionist verlor im Frühjahr 350.000 Euro an Inernetbetrüger.
Ein Pensionist verlor im Frühjahr 350.000 Euro an Inernetbetrüger.
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Die Täter lockten im Frühling 2022 im Internet mit Investitionsmöglichkeiten in die Kryptowährung Bitcoin. Darauf wurde der 65-Jährige aufmerksam und meldete sich auf der Internetseite an.

Er bekam schließlich einen Anruf von einem angeblichen Finanzexperten. Diesem vertraute er nach mehreren Telefonaten schließlich so sehr, dass er unter dessen Anleitung ein Paysafe-Konto in Luxemburg eröffnete.

Dorthin überwies er Ersparnisse im fünfstelligen Euro-Bereich. Die beiden blieben weiterhin über einen Nachrichtendienst in Kontakt. Dort plauderte der 65-Jährige aus, dass er einen größeren Verkauf getätigt hätte.

Der Betrüger brachte ihn soweit, noch mehr Geld zu überweisen. Insgesamt zahlte der Pensionist rund 350.000 Euro auf das Konto in Luxemburg ein. Die Chancen, das Geld wieder zurückzubekommen, hält Gerald Sakoparnig, Leiter der Abteilung Betrug im Landeskriminalamt Oberösterreich, für gering. Die Täter würden meistens im Ausland sitzen. "Selbst wenn einer verhaftet werden würde, ist das Geld mit ziemlicher Sicherheit trotzdem weg."

Gerald Sakoparnig ist Leiter der Abteilung Betrug beim LKA OÖ.
Gerald Sakoparnig ist Leiter der Abteilung Betrug beim LKA OÖ.
Team fotokerschi

Enormer volkswirtschaftlicher Schaden

Laut dem Leiter der Abteilung Betrug würden sich in Österreich täglich vergleichbare Fälle ereignen. Viel häufiger als größere Betrügereien seien kleinere via Online-Verkaufsplattform. Der Schaden belaufe sich pro Jahr auf rund 200 Millionen Euro. "Das ist ein enormer volkswirtschaftlicher Schaden. Aber die ganzen Krisen überlagern dieses Thema und es kommt in den Medien nicht richtig zur Geltung", so Sakoparnig.

Er empfiehlt, sich bei Internetangeboten vor allem Zeit zu nehmen und diese genau zu überprüfen. Kindern von älteren Menschen rät er dazu, ihre Eltern aufzuklären und mit ihnen über dieses Thema zu sprechen.

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