Oberösterreich

Intensivbetten-Lage rettet Bezirk vor Ausreisekontrolle

7-Tages-Inzidenz von 512, dazu niedrige Impf-Quote: Braunau müsste eigentlich gesperrt werden. Aber: Die Spitals-Situation hat den Bezirk gerettet.

Armin Bach
Teilen
Ausreisekontrollen in Braunau gab es bereits schon zwei Mal.
Ausreisekontrollen in Braunau gab es bereits schon zwei Mal.
MANFRED FESL / APA / picturedesk.com

Seit Tagen wird die kritische 7-Tages-Inzidenz im Bez. Braunau genau beobachtet. Mit Stand Donnerstagnachmittag lag sie bei 512 – und damit deutlich über dem Grenzwert von 400. Heißt: Eigentlich müsste Braunau bereits abgeriegelt werden, müsste es Ausreisekontrollen geben – wie bei den letzten beiden Malen. Doch: Die aktuelle Intensivbetten-Situation hat den Innviertel-Bezirk vor Ausreisekontrollen gerettet. Vorerst.

Aktuell 29 Intensiv-Patienten

Denn: Die vom Mückstein-Ministerium erlassene Verordnung für Hochrisikogebiete greift erst, wenn zehn Prozent der in einem Bundesland verfügbaren Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt sind. Für Oberösterreich bedeutet das: Sobald mindestens 34 Corona-Patienten auf den Intensivstationen des Landes liegen, dann gilt: Bei einer 7-Tages-Inzidenz von über 400 an sieben aufeinanderfolgenden Tagen wird der betroffene Bezirk abgeriegelt.

Letzteres ist in Braunau der Fall, aber: Aktuell sind "nur" 29 Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt. Und diese Zahl bewahrt Braunau aktuell davor, abgeriegelt zu werden. Aber: Da die Impf-Quote in Braunau unter 52 Prozent liegt und die Inzidenz weit über dem Grenzwert von 400, wird es wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis es Aus- und Einreisekontrollen gibt.

Das würde dann wieder Folgendes bedeuten: Rein oder raus kommt man nur mit einem gültigen 3G-Nachweis. Heißt: Man muss entweder geimpft, genesen oder getestet (negativer Antigen- oder PCR-Test, nicht älter als 24 bzw. 72 Stunden) sein. Kontrolliert wird das von der Polizei.

Impf-Appell des Landes verpuffte

Zuletzt hatte das Land noch einen Impf-Appell an die Braunauer gerichtet: "Die Bevölkerung wird dazu aufgerufen, sich impfen zu lassen und sich an die bekannten Hygienemaßnahmen – Abstand halten, Maske tragen und Händehygiene – zu halten, damit das Fallgeschehen eingedämmt werden kann." Gebracht hat es allerdings nicht viel. Die Impfquote stieg danach nicht sonderlich.

Wer keinen 3G-Nachweis braucht

Schon bei den letzten Ausreisekontrollen zeigte sich der Braunauer Bezirkshauptmann Gerald Kronberger übrigens verärgert – was die niedrige Impfquote in manchen Orten betraf (sie lag teils nur bei rund 30 Prozent). "Und genau dort", so der Bezirkshauptmann, "waren damals auch die höchsten Neuinfektions-Zahlen."

Übrigens: Kinder unter 10 Jahren und Schüler, die einen negativen Test, den sie in der Schule gemacht haben, vorzeigen, dürfen ein- und ausreisen. Keinen 3G-Nachweis braucht, wer ohne anzuhalten durch den Bezirk fährt.

Sollte es übrigens zu Ausreisekontrollen kommen, werden diese dieses Mal sehr lange dauern. Denn: Erst wenn die 7-Tages-Inzidenz unter 300 liegt – und davon ist man sehr weit entfernt –, dann werden die Maßnahmen wieder aufgehoben.

1/53
Gehe zur Galerie
    <strong>04.11.2014: Luxus durch 399-€-Parkstrafen – nun spricht Mastermind</strong>:&nbsp;Jener Wiener Jurist, der die Strafenfirma "Zupf di" erfand, soll von den Einnahmen aus Besitzstörungsklagen im Luxus leben – <a data-li-document-ref="120068653" href="https://www.heute.at/s/luxus-durch-399-parkstrafen-nun-spricht-mastermind-120068653">jetzt packt er aus</a>.
    04.11.2014: Luxus durch 399-€-Parkstrafen – nun spricht Mastermind: Jener Wiener Jurist, der die Strafenfirma "Zupf di" erfand, soll von den Einnahmen aus Besitzstörungsklagen im Luxus leben – jetzt packt er aus.
    privat