2.000 Euro gefordert

Installateur soll Therme von Seniorin manipuliert haben

Am Wiener Landl wurde am Dienstag ein heißer Fall verhandelt: Ein Trio soll eiskalt versucht haben, eine betagte Kundin hinters Licht zu führen.

Christian Tomsits
Installateur soll Therme von Seniorin manipuliert haben
Trotz einschlägiger Vorstrafe konnte Verteidiger Mirsad Musliu ein mildes Urteil erwirken. Die Pensionistin bekam ihr Geld zurück.
iStock (Symbol), "Heute"

Miese Masche von einem Handwerker-Trio (31, 30, 20) in Wien: Mit Flyern für eine Thermenwartung (Normalpreis rund 200 Euro) um wohlfeile 89 Euro sollen die drei Serben, die für eine anerkannte Wiener Firma tätig waren, ihre Kunden geködert haben.

Unsaubere Mittel vermutet

Dann soll das Trio, das eigentlich nur Thermen putzen und warten sollte, zu unsauberen Mitteln gegriffen haben, um ihre Kunden abzukassieren und sich ein Taschengeld zu sichern, so die Staatsanwaltschaft.

Eine ältere Dame hatte am 17. September auf den Aushang reagiert. Vor Ort wurde aus der angeblichen Wartung aber nichts, da die Therme (die erst vor 4 Monaten gewartet worden war, Anm.) angeblich ein Totalschaden sein soll. Und tatsächlich: Just nachdem die Arbeiter von der armen Frau abgezogen waren, gab die Gastherme den Geist auf.

Am Folgetag wurden 600 Euro als Anzahlung für ein neues Gerät von der Seniorin gefordert. Doch die Dame bat ihren Sohn um Hilfe – und der verständigte die Polizei. Als die Arbeiter am dritten Tag auch noch den Restbetrag kassieren wollten, klickte für das Trio die Handschellen.

Vor Gericht waren alle Angeklagten nicht geständig. "Es ist so, als ob zwei Chirurgen darum streiten, weswegen der Patient bei der OP gestorben ist – und am Ende wird der Portier verhaftet", hatte Mirsad Musliu (Kanzlei Rast/Musliu) bei seinem Plädoyer die Lacher auf seiner Seite. Er verteidigte einen der Helfer ohne Fachwissen, der als einziger der drei in Haft saß.

Zwar konnte schlussendlich nicht nachgewiesen werden, wie bzw. ob die Therme von den Profis tatsächlich manipuliert wurde. Dennoch endete das Verfahren mit zwei Verurteilungen: Zwei Monate bedingte Haft für den jüngsten des Trios und milde 4 Monate bedingte Haft für den einschlägig vorbestrafen Helfer von Musliu  – nicht rechtskräftig.

Die Bilder des Tages

1/52
Gehe zur Galerie
    <strong>23.11.2024: Verschwunden! Rätsel um Goldschatz aus Wiener Villa</strong>. In einer alten Villa in Wien-Penzing sollen 30 Kilo Gold gefunden worden sein. <a data-li-document-ref="120073714" href="https://www.heute.at/s/verschwunden-raetsel-um-goldschatz-aus-wiener-villa-120073714">Plötzlich will niemand mehr wissen, wo das Edelmetall ist.</a>
    23.11.2024: Verschwunden! Rätsel um Goldschatz aus Wiener Villa. In einer alten Villa in Wien-Penzing sollen 30 Kilo Gold gefunden worden sein. Plötzlich will niemand mehr wissen, wo das Edelmetall ist.
    Leserreporter

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein Handwerker-Trio in Wien soll versucht haben, eine demente Seniorin mit einer manipulierten Thermenwartung zu betrügen, indem sie behaupteten, die Therme sei ein Totalschaden und forderten 600 Euro Anzahlung für ein neues Gerät
    • Obwohl die Manipulation der Therme nicht nachgewiesen werden konnte, wurden zwei der Angeklagten zu bedingten Haftstrafen verurteilt
    ct
    Akt.
    Mehr zum Thema