Terror in Wien
Cobra bekommt neue Sofort-Einsatzgruppe gegen Terror
Am 2. November erschoss ein 20-jähriger IS-Sympathisant in der Wiener City vier Menschen. Nun geben die Ermittler neue Details zur Bluttat bekannt.
Am heutigen Donnerstag werden Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) und der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf neue sicherheitspolizeiliche Erkenntnisse zum Terror-Anschlag vom 2. November in der Wiener Innenstadt bekanntgeben.
Die Pressekonferenz ist für 11.30 Uhr angekündigt. "Heute" berichtet an dieser Stelle LIVE.
Im Anschluss soll das Konzept der "Rapid Response Teams" des Einsatzkommando Cobra/DSE von Brigadier Hannes Gulnbrein vorgestellt werden. Dieser Termin war ursprünglich für den frühen Nachmittag angesetzt gewesen.
Wien-Terrorist wollte Menschen in Kirchen töten
"Der Anschlag vom 2. November war ein dramatischer Terrorakt in Österreich und in seiner Dimension unvergleichlich", beginnt Nehammer die Pressekonferenz. "Ziel des Terrors ist es, eine Gesellschaft zu spalten, Hass und Zwietracht zu säen. Wir können jetzt schon festhalten, das ist nicht gelungen und wird Terroristen nicht gelingen."
"Aufgrund der bisherigen sicherheitspolizeilichen Erhebungen gibt es neue Erkenntnisse, die wir mit ihnen teilen müssen": Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass der Täter bewusst auch Opfer in Kirchen suchen wollte. Es werde daher ab heute einen verstärkten Schutz für Kirchen geben. "Wir befinden uns in einer heiklen Phase", schärft der Innenminister nach und warnt vor möglichen Nachahmungstätern.
„"In Österreich besteht eine erhöhte Gefährdungslage"“
Es werde daher nun eine erhöhte Präsenz der Sicherheitskräfte bei Kirchen und anderen Orten der Religionsausübung geben, führt Ruf fort. Wir werden sicherstellen, dass die Objekte zivil und in Uniform, offen und verdeckt bewacht werden.
Hannes Gulnbrein übernahm in Folge die Erklärung zu den neuen Sofort-Eingreiftruppen der Cobra:
"Terroristen haben eine Taktik entwickelt, die man Hit-and-Run nennt. Das heißt: Innerhalb kürzester Zeit weiche Ziele angreifen und großen Schaden zu verursachen."
Aus diesem Grund habe man strategische Gegenmittel entwickelt, deren Ergebnis nun diese Eingreiftruppen seien, so der Brigadier weiter. Das Ziel müsse es sein, "innerhalb kürzester Zeit den Täter zu finden, diese zu binden und die Amok- oder Terrorlage zu finalisieren", schildert Gulnbrein weiter.
Die Eingreiftruppe werden bei Terroranschlägen oder anderen gefährlichen Lagen und an "bemerkenswerten Jahrestagen von Anschlägen" oder kirchlichen Feiertagen sofort bzw. präventiv zum Einsatz kommen.
Die Cobra-Spezialisten sollen das Feuer der Täter von den Zivilisten auf sich ziehen und danach den Schützen neutralisieren. In ganz Österreich sollen diese nun auf Streife gehen. Gulnbrein nennt Ballungsräume, kritische Infrastruktur und religiöse Stätten als besonders schützenswert.
Über die Anzahl der Teams werde man aus taktischer Überlegung heraus nichts bekanntgeben. Prinzipiell werde die Eingreiftruppe in Uniform, schwer bewaffnet und in gepanzerten Fahrzeugen unterwegs sein. Aber:
„"Sie können davon ausgehen, dass bei großen Veranstaltungen wie Weihnachtsmärkten, auch Beamte in zivil dabei sein werden."“
Alle dieser Spezialbeamten verfügen zudem über eine professionelle Ausbildung zur Erste-Hilfe-Leistung und Versorgung von Verletzten. Bei einer Vorführung anschließenden ließ Gulnbrein demonstrieren, wie seine Männer "in den Aktionsbereich einsickern und dann aus dem Fahrzeug ausbooten."