Wien
Initiative blockiert Straße, fordert Verkehrsberuhigung
Wiener Bürgerinitiativen sperrten die Wallensteinstraße in Brigittenau ab. Gefordert wurde eine nachhaltige Neugewichtung des Straßenraums.
Die 23 Meter breite Wallensteinstraße (Brigittenau) wurde am Mittwoch 20 Minuten lang von den Initiativen "Platz für Wien“, "geht doch wien“ und "die 20er*Innen" blockiert. Die Teilnehmer spannten von einer Straßenseite zur anderen ein riesiges Banner, um Gestaltungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Gefordert wurde mehr Platz für Begrünung, Fußgänger und Radfahrer. Laut einer Straßenbefragung von Juni bis September 2021 stimmten fast 99 Prozent der Anwohner für verkehrsberuhigende Maßnahmen.
Temporeduktion, statt Blechlawine
Der Bezirksvertretung wurden bereits 500 Unterschriften für eine Verkehrsberuhigung übergeben, eine Prüfung der Gestaltungsmöglichkeiten sei geplant. In einer Aussendung fordern die Initiativen Anrainer direkt in die Planung miteinzubeziehen, statt sie am Ende vor vollendete Tatsachen zu stellen.
Eine Blechlawine befürchten "die 20er*innen" nach Ankündigungen von Erich Valentin, Mobilitätsbeauftragter der SPÖ Wien, dass die Wallensteinstraße das Tor zum Nordwestbahnviertel werden soll: "Eine weitere Verkehrsbelastung mit zusätzlich etwa 10.000 KFZ pro Tag ist absehbar. Leidet die Wallensteinstraße schon jetzt unter einer hohen Verkehrsbelastung und einer geringen Aufenthaltsqualität, so wird sich dieses Negativ-Szenario dadurch noch verstärkt", heißt es auf der Homepage der Bürgerinitiative.
Die Bürgerbewegung will eine Verbreiterung der Gehsteige, Baumpflanzungen und Begrünungen, Begegnungszonen, Radwege, mehr Platz für Kinder und eine Temporeduktion. Aktuell würden von der 23 Meter breiten Straße über 45 Prozent vom motorisierten Verkehr genutzt. 28 Prozent stünden dem Schienenverkehr und lediglich etwas über 25 Prozent den Fußgänger zur Verfügung.