Rakete in Wohnung geschossen

Influencer in Haft – jetzt spricht Bewohnerin

Ein Influencer sitzt in Berlin in U-Haft, nachdem er an Silvester eine Rakete in ein Kinderzimmer geschossen hatte. Die Bewohnerin hat ihm verziehen.
20 Minuten
08.01.2025, 08:01

Ein arabischer Influencer wurde am Flughafen Berlin an der Ausreise gehindert, nachdem er in der Silvesternacht eine Feuerwerksrakete in eine Wohnung in Berlin-Neukölln geschossen hatte. Die Polizei nahm den 23-Jährigen Y., der wegen schwerer Brandstiftung verdächtigt wird, fest. Er sitzt in Untersuchungshaft.

Das Video schockiert. Es zeigt, wie die Rakete durch ein Fenster in ein Kinderzimmer fliegt und dort explodiert. Der Influencer, der aus dem Westjordanland stammt, entschuldigte sich und erklärte, er habe niemanden verletzen wollen.

Außerdem behauptete Y., er habe nicht gewusst, wie eine Rakete funktioniert. Gleichzeitig äußerte er Unverständnis für die Ermittlungen. Er sei als Tourist in Deutschland und habe in seine Heimat zurückfliegen wollen. Dies sei sein vorerst letzter Besuch in Deutschland gewesen. Er habe infolge der Aktion Rassismus erlebt.

"Das kann mal passieren"

Die Bewohner der Wohnung hielten sich zum Zeitpunkt des Vorfalls in anderen Räumen auf. Die Frau, die mit ihrem Mann dort lebt, erklärte am Montag gegenüber dem "Spiegel", niemand sei im betroffenen Zimmer gewesen. "Als die Rakete einschlug, war niemand im Zimmer", sagte sie. Der Raum werde gelegentlich von ihrem Enkel genutzt. Sie betonte jedoch, dass der Influencer sich entschuldigt habe: "Er ist hierhergekommen und hat sich entschuldigt. Es ist alles gut." Sie fügte hinzu: "Das kann mal passieren."

Es bestehe Fluchtgefahr

Die Berliner Staatsanwaltschaft sieht das aber weit weniger locker: Sie ermittelt gegen den 23-Jährigen wegen versuchter schwerer Brandstiftung, gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung. Es bestehe Fluchtgefahr, da der Beschuldigte nicht in Deutschland lebt, teilt sie mit.

Die Ermittlungen dauern an. "Aktuell werden weitere Zeugen vernommen und Recherchen zu zusätzlichen Videos der Tat durchgeführt", so Staatsanwaltschaft-Sprecher Michael Petzold. Der Influencer selbst schweigt mittlerweile zu den Vorwürfen. Sein Anwalt hat laut "Spiegel" einen Antrag auf Haftprüfung gestellt. Ob Y. in Untersuchungshaft bleibt, wird in den kommenden Tagen entschieden.

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