Wirtschaft
Preis-Explosion ohne Ende – höchste Kosten seit 40 Jahr
Im April kletterte die Inflation laut Angaben der Statistik Austria auf 7,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat – der höchste Wert seit 40 Jahren!
Die Verbraucherpreise sind in Österreich auch im Vormonat ungebremst weiter gestiegen. Die Inflationsrate für April 2022 lag laut Statistik Austria bei 7,2 Prozent (März 2022: 6,8 Prozent). Hauptpreistreiber waren Nahrungsmittel, Sprit und Wohnen.
"Eine so hohe Teuerungsrate haben wir in Österreich zuletzt im Oktober 1981 gesehen. Damals waren die Ölpreise infolge des ersten Golfkriegs stark gestiegen. Aktuell sind neben Treibstoffen und Energieprodukten auch anziehende Nahrungsmittelpreise für den Inflationsanstieg bestimmend", so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Sprit und Wohnen als Preistreiber
Im Jahresvergleich stiegen die Preise für Verkehr durchschnittlich um 17,7 Prozent und damit merklich stärker als im März (+15,9 Prozent). Sie erwiesen sich damit weiterhin als stärkste Preistreiber im Jahresabstand. Hauptverantwortlich dafür waren die Treibstoffpreise, die um 49,1 Prozent höher waren als vor einem Jahr. Gebrauchte Kraftwagen kosteten um 19,2 Prozent mehr, neue um sieben Prozent.
Besonders stark verteuerten sich Flugtickets (April: +45 Prozent). Reparaturen privater Verkehrsmittel kosteten um 4,9 Prozent mehr.
Für Wohnung, Wasser, Energie wurden die Preise durchschnittlich um 9,4 Prozent erhöht. Die Preise für Haushaltsenergie stiegen durchschnittlich um 28,8 Prozent.
Preis von Heizöl binnen eines Jahres verdoppelt
Die Gaspreise stiegen massiv (April: +68,7 Prozent). Strom verteuerte sich weniger stark (+8,5 Prozent) als im März (+10,6 Prozent). Feste Brennstoffe verteuerten sich um 25,7 Prozent, die Preise für Fernwärme erhöhten sich um 16,5 Prozent. Bei Heizöl ließ der Preisdruck nach (April: +100,4 Prozent). Die Instandhaltung von Wohnungen kostete insgesamt um 11,2 Prozent mehr. Ausschlaggebend dafür waren vor allem die Materialkosten.
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich durchschnittlich um 8,4 Prozent und damit deutlich mehr als im März. Das zeigte sich insbesondere bei der Preisentwicklung von Fleisch (April: +10,7 Prozent). Die Preise für Brot und Getreideerzeugnisse stiegen um 8,2 Prozent, jene für Gemüse um 10,1 Prozent. Milch, Käse und Eier insgesamt kosteten um 6,9 Prozent mehr. Die Preise für Obst stiegen um 6,9 Prozent und für Öle und Fette um 18,2 Prozent (darunter Butter +25,7 Prozent).
Alkoholfreie Getränke verteuerten sich um 9,6 Prozent. Vor allem Kaffee (+11,4 Prozent) und Limonaden (+8,7 Prozent) trugen dazu bei.