Wirtschaft
Inflation-Hammer – so teuer wird heuer dein Urlaub
Die Inflation wirkt sich nun auch auf den Flugverkehr aus. Denn das teure Kerosin und die hohe Nachfrage treiben die Ticketpreise in die Höhe.
Ob Strandurlaub, Geschäftsreise oder Familienbesuch – wer im April eine Reise ins Ausland geplant hatte, musste beim Flugticket tiefer in die Tasche greifen. So waren die Flugticketpreise für Auslandsreisen im April um 45 Prozent höher als im Vorjahr, wie aus Daten der Statistik Austria hervorgeht. Einerseits trieben die steigenden Kerosinpreise die Flugticketpreise in die Höhe, andererseits spielte auch die größere Ticketnachfrage eine Rolle bei der Preisbildung.
Fast vier Mal mehr Buchungen als 2021
Seit der Ankündigung von großflächigen Lockerungen der Corona-Maßnahmen ist die Nachfrage nach Flugreisen wieder deutlich gestiegen, berichtet eine Sprecherin der Austrian Airlines (AUA). Für die Flüge in den Monaten Mai bis September seien die Buchungseingänge bei der AUA derzeit fast viermal so hoch wie noch im Vorjahr. Vor allem Flüge zu europäischen Städtezielen seien aktuell besonders gut gebucht, wodurch auch die Ticketpreise in die Höhe gehen. Auf Strecken mit hoher Nachfrage komme es dementsprechend zu höheren Preise, so die AUA-Sprecherin. Begehrt sind vor allem Flüge zu Tagesrand- und Wochenendzeiten.
Menschen wollen sich "etwas gönnen"
Ähnlicher berichtete auch Walter Säckl vom Österreichischen ReiseVerband (ÖRV). Die Buchungslage sei in den vergangenen Wochen sehr gut gewesen, teilweise sogar besser als im Vorkrisenjahr 2019. Säckl zufolge sind die steigenden Flugpreise vor allem auf die massiv gestiegenen Kerosinpreise zurückzuführen. Bereits Ende März erwartete der Chef der AUA-Mutter Lufthansa, Carsten Spohr, dass die Preise für Flugtickets infolge des Krieges in der Ukraine steigen werden. Treibstoff mache 20 bis 30 Prozent der Kosten eines Fluges aus, und der Kerosinpreis sei in kurzer Zeit stark gestiegen, so Spohr. Grund dafür sind die Preise für Rohöl, die im Zuge des Krieges in der Ukraine nach oben geschossen sind. Trotz der höheren Preise gab es aber keinen Einbruch bei den Ticketverkäufen der AUA-Mutter. Viele Menschen wollen nach zwei Jahren Pandemie wieder verreisen und sich "etwas gönnen", so Spohr zum "Spiegel".