Wirtschaft

Inflation – EZB erhöht Leitzinsen stärker als erwartet

Erstmals seit elf Jahren wird die Europäische Zentralbank die Leitzinssätze wieder anheben. Der Sprung weg vom Null-Zins wird überraschend weit.

Roman Palman
Euro-Skulptur vor dem Sitz der Europäischen Zentralbank in Frankfurt.
Euro-Skulptur vor dem Sitz der Europäischen Zentralbank in Frankfurt.
Utrecht, Robin / Action Press / picturedesk.com

Im Einklang mit dem EZB-Ratsbekenntnis zur Preisstabilität hat die Europäische Zentralbank heute weitere wichtige Schritte ergriffen, um die Inflation mittelfristig auf den Zielwert von 2 Prozent zu senken. Beschlossen wurde eine unerwartet hohe Anhebung der drei Leitzinssätze der EZB um jeweils 50 Basispunkte.

Der Leitzins steigt damit kräftig von null auf 0,50 Prozent, der Negativzins von minus 0,50 Prozent für geparkte Gelder von Geschäftsbanken entfällt laut "Focus" künftig.

Der EZB-Rat gelangte nach eigenen Aussagen zu der Einschätzung, dass im Zuge seiner Leitzinsnormalisierung "ein größerer erster Schritt angemessen ist, als auf seiner letzten Sitzung signalisiert". Damals war noch von 25 Basispunkten die Rede gewesen.

"Angemessen"

Gleichzeitig kündigen die Währungshüter des Euroraums in ihrer Stellungnahme gleich die nächsten Zinserhöhungen an: "Bei den kommenden Sitzungen des EZB-Rats wird eine weitere Normalisierung der Zinssätze angemessen sein".

Und: Im Zusammenhang mit der Normalisierung seiner Geldpolitik wird der EZB-Rat Optionen für die Verzinsung von Überschussliquidität prüfen.

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