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"Infinite Lagrange" im Test: Stargate als All-MMO
MMOs schießen derzeit wieder vermehrt aus dem Boden. Eines, das man sich wirklich genauer ansehen sollte, ist "Infinite Lagrange" für Mobile und PC.
Massively Multiplayer Online Games (MMO) leiden neben den wirklichen Branchen-Starts oft unter sich gleichenden Charakteren, generischen Truppen und Figuren, schwachen Geschichten und eher billige Anreize, Stunde um Stunde ins jeweilige Spiel zu versenken. In einige dieser Fallen tappt zwar auch das neue und kostenlose "Infinite Lagrange" für Android, iOS und PC, umso mehr bietet es aber eigenständige Elemente und einen spannenden Zugang, sich im Spiel verlieren zu wollen.
Gestartet wird mit nur einem Raumschiff und einer Mini-Station irgendwo im Weltall. Zu Beginn zeigt sich "Infinite Lagrange" dabei als gut erklärtes und zugängliches Aufbau-Strategiespiel, das erst später immer mehr hin zu Multiplayer-Gefechten und gigantischen Konflikten geht. Zuvor muss erst einmal die eigene Basis geschaffen werden. Dazu sackt man Ressourcen ein und baut nach und nach eine wachsende Anzahl verschiedener Gebäude, erforscht neue Technologien und baut Schiffe.
Bunter Mix an personalisierten Schiffen
Ist man soweit, dass man sich auf eine gut funktionierende Basis und Flotte verlassen kann, werden immer mehr Außenposten im All erreichtet, um den Einfluss auszuweiten. Das Besondere: Nicht überall muss alles frisch aus dem Boden oder dem Sternenstaub gestampft werden – die Hauptbasis kann auch an die Außenposten-Punkte "übersiedelt" werden, durch "Stargates", über die man die weitesten Strecken teleportieren kann. Später wird dies zum Schlüssel im Kampf gegen verschiedene Flotten und konkurrierende Imperien.
Wer Kämpfen und das All erforschen will, braucht natürlich auch eine passende Flotte. Bei dieser geizt "Infinite Lagrange" keineswegs und hat alles vom wenigen Aufklärer bis zum brutalen Zerstörer und gigantischen Transportschiffen alles im Angebot. Schön gelöst: Das Spiel wirft einem nicht einfach Standard-Schiffe hin. Die Weltraumflitzer können bis in die Details umgebaut und mit allerlei neu erforschten Modulen personalisiert und die Waffenstärke, die Geschwindigkeit oder die Panzerung angepasst werden. Die Möglichkeiten sind dabei gewaltig ausgefallen.
Viele Abenteuer und spannende Kämpfe
Auch beim Gameplay geht es nicht einfach darum, dass zwei oder mehr Spieler gegeneinander kämpfen und der Beste gewinnt. "Infinite Lagrange" bietet von allem etwas: Sim-Fans können die Basis weiter wachsen lassen, Entdecker sich ins All aufmachen und dabei Hunderte Geheimnisse in Asteroiden-Gürteln oder Planeten-Höhlen entdecken – oder aber man geht den Weg der Gefahr und lässt Spieler als umtriebiger Space-Pirat um ihre Schiffe und Ressourcen zittern. Das Spiel zwingt kaum dazu, in bestimmte Muster zu verfallen oder sich allen Bereichen widmen zu müssen. Gespielt wird, was interessiert.
An Kämpfen kommt man früher oder später ab sowieso nicht vorbei, wobei das Spiel zwischen PvE- und PvP-Gefechten unterscheidet. Im PvE-Bereich treten im Lauf der Handlung immer wieder Nichtspieler-Charaktere auf, die uns mit Aufgaben versorgen und unsere Feuerkraft anfordern. Während jeder Spieler die Geschichte in seinem eigenen Tempo erleben kann gibt es aber auch globale gemeinsame Missions-Ziele, auf die alle Spieler gemeinsam hinarbeiten. Bei PvP-Kämpfen wiederum kann man entscheiden, ob man alleine in den Krieg zieht, sich einer All-Armee aus mehreren Spielern anschließt, Nur das eigene Territorium verteidigt oder brandschatzend durchs All zieht.
Grafisch und strategisch eine Wucht
Spektakulär: Treffen mehrere Fraktionen aufeinander, kommt es zu spektakulären Massen-Gefechten. Wer geschickt agiert. kann dabei selbst viel größere Feindesgruppen auslöschen, denn jedes Schiff kann im Kampf mit einer speziellen Aufgabe versehen, Schilde taktisch eingesetzt und Ultra-Waffen strategisch gezündet werden. Wer dagegen einfach die gesamte Armada ohne Befehle im Kampf belässt, verliert schnell den Hauptteil seiner Schiffe. Toll gelöst: Die Geschichte ändert sich sich auch teilweise durch Erfolge und Misserfolge in den Schlachten.
Grafisch ist "Infinite Lagrange" letztlich eine wahre Perle. Die Videosequenzen sind hervorragend detailreich geraten, aber auch die Game-Grafik sieht sogar auf Mobilgeräten mehr als nur passabel aus. Planeten, Meteoritenschauer, verglühende Sterne und vieles mehr sorgen je nach Quadrant im All für Staunen. Und auch in diesem Punkt wartet das Spiel mit einer Besonderheit auf: Die Kamera kann in jeder Situation in alle Richtungen gedreht und auf beliebige Stufen gezoomt werden, um immer das Wesentliche im Blick zu haben. "Infinite Lagrange" ist ein außergewöhnliches MMO, zu dem immer mehr neue Features weiter dazukommen. Und das Schönste: Jeder kann es kostenlos ausprobieren und sich davon überzeugen.