Klimaschutz
In Wiener Cafés heizen nun Bademäntel den Gästen ein
Die Diskussion um Heizstrahler glüht nach wie vor. Im Café Landtmann, Café Museum und dem Bootshaus bleiben die Heizschwammerln heuer aber kalt.
Der coole Entschluss fiel an einem heißen Sommertag. Da habe er beschlossen, im Winter komplett auf Heizstrahler in den Gastgärten zu verzichten, erzählt der Wiener Groß-Cafetier Berndt Querfeld. Bei einer zufällige Begegnung mit Vossen-Verkaufsleiterin Sabine Pillinger wurde die Idee geboren, an Gästen künftig Bademäntel auszugeben.
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"Kuscheln statt heizen" lautet die Devise. "Frottee-Roben sind aus vielen Rooftop-Bars New Yorks nicht mehr wegzudenken", sagt Querfeld. So werden sie jetzt neben Punsch und Decken auch in den Wiener Gastgärten des "Café Landtmann", im "Café Museum" und im "Das Bootshaus" an der Donau im 22. Bezirk gereicht.
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Heizschwammerln nicht mehr zeitgemäß
"Die Menschen sorgen sich“, sagt Querfeld. "Hier mitten in der Energiekrise, Heizstrahler einzusetzen, hätte eine völlig falsche Wirkung.“ Heizschwammerln wären "einfach nicht mehr zeitgemäß". Auch 50 Prozent der Café-Außenbeleuchtung bleiben heuer ausgeschaltet. Man sei immer ein moderner Betrieb gewesen, setze längst auf LEDs sowie Ökostrom und wolle mit den zusätzlichen Energiesparmaßnahmen ein Zeichen für die Umwelt setzen.
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Ab sofort stehen den Gästen im "Café Landtmann" 50 Mäntel auf einer Kleiderstange zur freien Entnahme zur Verfügung. Wie ist das mit der Hygiene? Nach jedem Gebrauch landen sie in der hauseigenen Waschmaschine, heißt es. Querfeld ist zuversichtlich, dass die Gäste die Idee gut annehmen werden.
Noch gibt‘s die roten Mäntel nur geborgt. Aufgrund der hohen Nachfrage gleich zum Start, folgt wohl bald auch der Verkauf.
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