Volksbegehren läuft 

In Wien kommt jetzt Demo gegen den Gender-Zwang

Seit 7. November kann man das Volksbegehren gegen "Gender-Zwang" unterschreiben. Die Initiatoren planen auch eine Demonstration in Wien.

Robert Zwickelsdorfer
In Wien kommt jetzt Demo gegen den Gender-Zwang
Leonore Gewessler lässt in ihrem Ministerium sogar Bilder gendern.
Sabine Hertel

Die Initiatoren des Volksbegehrens "Gender-Zwang verbieten" fordern, dass die Gender-Sprachregelungen an Schulen, Fachhochschulen, Universitäten und in Ämtern nicht mehr verpflichtend sind. Wie berichtet gibt es zum Beispiel in mehreren Ministerien, etwa Gesundheit oder Klima, seitenlange Gender-Leitfäden. Im Volksbegehren wird zudem gefordert, dass Personen bei Nichtverwendung dieser Genderleitlinien und Sprachregeln keine Schlechterstellung in den genannten Körperschaften erfahren dürfen. Besonders dürfe es zu keinen schlechteren Noten und auch zu keinen Punkteabzügen bei diversen Arbeiten und Prüfungen kommen.

Demo beim "Standard" und ein "Anti-Gender-Mobil"

Jetzt gehen die Gender-Gegner noch einen Schritt weiter. In der kommenden Woche wollen sie auf der Landstraße in Wien – ausgerechnet in der Nähe der Redaktion des "Standard" – für ihr Anliegen auf die Straße gehen, wie Initiator Stefan Grünberger im Gespräch mit "Heute" ankündigt. "Es bringt nichts, sich nur zu ärgern, man muss auch was tun." Die Werbetrommel für die Demonstration rühren die Initiatoren unter anderem mit einem "Anti-Gender-Mobil". Das fährt mit Lautsprecher, Musik und Plakaten "bewaffnet" durch Wien.

Mit dem "Anti-Gender-Mobil" mobilisieren die Organisatoren für die Demo.
Mit dem "Anti-Gender-Mobil" mobilisieren die Organisatoren für die Demo.
Privat

Menschenrechtskonvention als Vorwand für Genderpflicht?

Aus eigener Erfahrung kennt Grünberger allerhand kuriose Beispiele rund um das Thema. So verlange etwa die Fachhochschule Campus02 bei Graz, dass Genderleitlinien dort zwingend eingehalten werden müssen. Dabei beruft man sich auf die Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK) und Verfassungsbestimmungen. "Wenn man aber forscht, was in der EMRK und den Verfassungsbestimmungen drinnensteht, kommt man drauf, dass dort nur die Inklusion eines dritten Geschlechts in den Anreden verlangt wird." Trotzdem würden Genderbeauftrage kostenpflichtig bestellt. Besonders kurios aber: In der EMRK selbst findet man keinen einzigen gegenderten Satz, auch keine Sternchen und keine "Innen". "Nur im Campus wird in vorauseilendem Gehorsam auf Teufel heraus gegendert", kritisiert Grünberger.

Die Bilder des Tages

Ein Mitarbeiter von ihm müsse in den Vorgaben zu einer Hausübung an der Universität Wien verpflichtend mit "*" gendern, erzählt Grünberger weiter. Wörtlich heißt es in der Anweisung: "Bitte achten Sie auf eine gendergerechte Sprache! Bsp. Schüler*innen – das "*" bedeutet "alles weitere" und ist somit die inklusivste Genderform." "Ich halte das für ein übergriffiges Verhalten, schon im Bereich der Nötigung."

Gender-Front in Deutschland bröckelt

Rückenwind erhoffen sich die Initiatoren des Volksbegehrens ausgerechnet aus Deutschland. Dort hat die neue schwarz-rote Landesregierung in Hessen gerade beschlossen, dass das Gendern zumindest in allen Schulen ab dem kommenden Jahr verboten wird.

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    Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View
    bob
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