In dieser Wiener Wohnung kann man (fast) alles kaufen

"Wir wollten einen Ort der Inspiration schaffen. Wir waren vor einigen Jahren in New York City, haben ein ähnliches Konzept entdeckt und waren total begeistert. Das hat uns nie mehr losgelassen." Hinter der Idee zum kaufbaren Apartment in Wien stecken Andreea Cebuc und Carola Pojer. Die Hauptidee und die fertige Ausarbeitung kam von ihnen beiden. "Wir lieben es doch alle, uns inspirieren zu lassen von Pinterest, Apartments von Freunden, Instagram. Warum dann nicht auch im realen Leben?", so Andreaa Cebuc. "Wir haben 150 Quadratmeter derzeit zur Ausstellung. Es folgen noch 30 Quadratmeter. Und im Frühling kommen Küche und Badezimmer dazu."

Warum hier? "Wir haben gezielt nach bestimmten Parametern gesucht: Grundriss, Aufbau, Quadratmeterzahl, Zimmeranzahl, Lichteinfall. Das haben wir am Neubaugürtel gefunden." Hier am Neubaugürtel 20/7 (Wien-Neubau) hat alles gepasst. Eröffnet wurde im Juni. Das Apartment soll sich auch ständig verändern und im Wandel sein, versprechen die beiden Gründerinnen des House of Auster. "In der Art und Weise, wie wir das Konzept ausgearbeitet haben, gibt es das sonst nirgends im deutschsprachigen Raum."

Derzeit versuchen die beiden, den Store noch zu zweit zu managen. Das werde sich ändern. Denn der Plan zu expandieren besteht durchaus: "Wir setzen unsere Ziele gerne sehr hoch. Natürlich träumen wir von einer Expansion in anderen Metropolen. Berlin, München und Budapest könnten wir uns sehr gut vorstellen."

Schätze aus internationalen Quellen

Wo finden die beiden eigentlich die Schätze für ihren Store? "Wir researchen und kuratieren selbstständig. Wir arbeiten auch mit Einkäufern aus Portugal, Italien und der Steiermark zusammen. Es kommen jetzt, seit wir eröffnet haben, auch wahnsinnig viele Angebote von Designern selbst." Zum Shoppen dürfen maximal 30 Personen ins Apartment. "Wir wollen den Kunden genug Raum lassen, um das Ambiente auch genießen zu können."

Man muss übrigens nicht extrem gut verdienen, um sich etwas Erlesenes für Zuhause zu kaufen. "Es ist bei uns jeder willkommen. Es lässt sich auch für jedes Budget etwas finden. Wir sind beide sehr designaffin und deshalb würden wir sagen, unsere Zielgruppe ist das auch." Bisher kommen Besucher "Querbeet". Es seien vom Studenten, über erfolgreiche Mitte-30-Jährige bis hin zu Endvierziger-Pärchen, die ihre Wohnung umdekorieren wollen, alle schon da gewesen.

"Wir hängen an fast jedem einzelnen Teil"

Lieblinge haben die beiden viele: "Nachdem wir alles selbst kuratieren und researchen, hängen wir an fast jeden einzelnem Teil." Aber der absolute Liebling der Beiden bleibt ihr erster Kauf für House of Auster. Es ist eine Terrine aus Silber. Sie ist Vintage und der Verkäufer war ein altes Pärchen. "Sie haben uns erzählt haben, dass sie es in Paris gekauft haben, als sie auf Hochzeitsreise waren. Die Geschichte dazu, macht das Stück für uns sehr besonders."

Die beiden Gründerinnen sind sehr zufrieden, wie es angelaufen ist. Sehr zufrieden sogar. "Vor allem weil wir vor dem Beginn der Sommerferien geöffnet haben und uns auf weniger Frequenz eingestellt hatten." Der rote Faden der Produkte sei übrigens "Buy less but better. "Wir haben bewusst die Wohnung nicht voll gestellt. Uns ist wichtig, dass die Kunden sich nicht überflutet fühlen von Produkten." Jedes einzelne Produkt soll seine Bühne bekommen. Gibt es im House of Auster auch Produkte, die die beiden Frauen so lieb gewonnen haben, dass sie sie eigentlich gar nicht mehr verkaufen wollen? "Oh ja! Das ist wohl der Fluch, wenn man sie selbst einkauft und aussuchen darf."