Rücktritt fix
In dieser Wertung liegt Thiem vor Muster und Becker
Dominic Thiem ließ die Bombe am Freitag platzen: Der Niederösterreicher tritt zurück. Am Ende der Saison ist endgültig Schluss.
"Ich muss euch eine sehr traurige, aber gleichzeitig auch eine schöne Nachricht mitteilen: Die Saison 2024 wird meine letzte sein. Ich werde meine Karriere am Ende der Saison beenden", richtete sich der 30-Jährige in einer Videobotschaft auf Instagram an seine Fans. Thiem nannte zwei Gründe für den bevorstehenden Rücktritt nach einer rund halbjährigen Abschiedstournee: sein Handgelenk, das sich der Lichtenwörther 2021 verletzte, seither nicht mehr in die Spur zurückfand, und andererseits ein "inneres Gefühl". "Ich bin zum Schluss gekommen, dass die Entscheidung, meine Karriere zu beenden, die einzig Richtige ist. Ich bin sehr glücklich damit", ergänzte der sichtlich gelöste Tennis-Star.
Hinter Thiem liegt eine Achterbahnfahrt der Gefühle, wie der Niederösterreicher selbst ansprach. Im Jahr 2020 gelang ihm der Karriere-Höhepunkt, Thiem gewann die US Open. Im Juni 2021 folgte die schwere Handgelenksverletzung und danach der verzweifelte Versuch, in die Erfolgsspur zurückzufinden. Immer wieder sprach der auf Rang 117 in der Weltrangliste zurückgerutschte Tennis-Star bereits über Rücktrittsgedanken. So kommt die Verkündung nun nicht gänzlich überraschend.
Große Erfolge
Dabei prägte Thiem eine ganze Tennis-Generation mit. Er triumphierte eben bei den US Open, holte insgesamt 17 ATP-Siege. Den ersten davon 2015 in Nizza, den letzten mit dem US-Open-Titel am 14. September 2020. Im Jahr davor war dem Lichtenwörther das Österreich-Doppel gelungen. Thiem holte sich die Turniersiege in Kitzbühel und in der Wiener Stadthalle. Er war Nummer drei der Tennis-Weltrangliste und stand in drei weiteren Grand-Slam-Endspielen – 2018 und 2019 in Paris, 2020 bei den Australian Open. Dazu kommen 2019 und 2020 auch Endspiel-Teilnahmen bei den ATP-Finals. Zuletzt spielte Thiem im August 2023 um den Kitzbühel-Titel, verlor gegen Sebastian Baez.
Dominic Thiem - sein Leben
Platz 13 im Allzeit-Ranking
Beim Blick auf die Erfolge des erst 30-Jährigen wundert es nicht, dass Thiem im Karriere-Preisgeld-Ranking sogar auf dem starken 13. Platz liegt, vor Größen wie Carlos Alcaraz (15.), Boris Becker (20.), Jannik Sinner (25.), Ivan Lendl (26.) oder Andy Roddick (30.), um nur einige zu nennen. Die junge Generation hat aber freilich noch die Möglichkeit, sich weiteres Preisgeld zu erspielen.
Thiem nahm in seinen 13 Profi-Jahren die unglaubliche Summe von 30.183.694 US-Dollar ein, was ihn auf den 13. Platz bringt, zwischen dem Griechen Stefanos Tsitsipas (30.676.326 Dollar) und dem Tschechen Tomas Berdych (29.491.328 Dollar). Diese Platzierung wird Thiem aber in den folgenden Jahren kaum halten können.
Platz eins geht wenig überraschend an den Serben Novak Djokovic, der 181.955.458 US-Dollar einspielte, gefolgt von Rafael Nadal (134.775.600) und dem bereits zurückgetretenen Schweizer Altmeister Roger Federer (130.594.339). Der auf Rang vier liegende Andy Murray hat bereits weniger als die Hälfte des Federer-Preisgeldes (64.534.250). Zum Vergleich: Thomas Muster liegt mit 12.266.977 US-Dollar bloß auf dem 69. Rang.
Das Ranking des Karriere-Preisgeldes
1. Novak Djokovic (SRB) 181.955.458 US-Dollar
2. Rafael Nadal (ESP) 134.775.600
3. Roger Federer (SUI) 130.594.339
4. Andy Murray (GBR) 64.534.250
5. Pete Sampras ('USA) 43.280.489
6. Alexander Zverev (GER) 40.824.423
7. Daniil Medwedew (RUS) 40-636.2742
8. Stan Wawrinka (SUI) 36.742.169
9. David Ferrer (ESP) 31.483.911
10. Marin Cilic (CRO) 31.301.586
weiters:
13. Dominic Thiem (AUT) 30.183.694
19. Boris Becker (GER) 25.080.956
69. Thomas Muster (AUT) 12.266.977
86. Jürgen Melzer (A'UT) 10.739.212