Wirtschaft

In dieser Branche verliert der Handel 120 Mio. Euro 

Der Handel schlägt Alarm. Neben dem Lebensmittelhandel ist auch der Non-Food-Sektor massiv von den aktuellen Entwicklungen gezeichnet und gebeutelt. 

Michael Rauhofer-Redl
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Auch der Modehandel leidet massiv unter den aktuellen wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges.
Auch der Modehandel leidet massiv unter den aktuellen wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges.
Getty Images

Seit über 40 Tagen herrscht Krieg in der Ukraine. Dass dieser auch Folgen auf die heimische Wirtschaft hat, war Experten von Anfang an klar. Wie der "Handelsverband" nun in einer Aussendung mitteilt, sind nicht nur Rohstoffe von einer massiven Teuerungswelle betroffen. Auch auf den heimischen Handel hat der Krieg negative Auswirkungen. Nicht nur auf den Lebensmittelhandel, sondern auch auf den Non-Food-Sektor. 

Laut "HV" belege eine "brandneue Studie" aus Deutschland belege, dass vor allem der Mode-Einzelhandel leiden werde. "Der Ukraine-Konflikt trübt die Aussichten für den textilen Einzelhandel ein, sowohl in Europa als auch in Deutschland. In der Folge des geringeren Wirtschaftswachstums könnte der Modehandel heuer in Europa rund 4,85 Milliarden Euro an Konsumausgaben verlieren, davon alleine rund 1,12 Milliarden Euro in Deutschland. In Österreich rechnet der HV mit einem Minus von bis zu 120 Millionen Euro. 

"Sehr schwieriges Pflaster"

Die Ausgaben für Mode blieben durch den Ausbruch des Ukraine-Konflikts voraussichtlich weit unter dem Niveau von vor der Pandemie zurück, befürchtet der Handelsverband. Neben diesen Negativeffekten beim Umsatzwachstum kämpfen die Non-Food-Einzelhändler ebenfalls mit anhaltend hohen Rohstoffpreisen. Das sei nach mehr als zwei Jahren Pandemie mit mehreren Lockdowns und den altbekannten strukturellen Problemen für viele Unternehmen ein "sehr schwieriges Pflaster". Das Insolvenzrisiko im Bekleidungshandel bleibe damit weiterhin hoch, warnt der HV. 

Ein weiteres Problemfeld ist der Onlinehandel. Denn der Bekleidungssektor nimmt – auch aufgrund von langfristigen Mietverträgen – in den Innenstädten zwar noch immer fast die Hälfte der gesamten Geschäftsflächen im Einzelhandel ein, er hat aber in den letzten beiden Corona-Jahren massiv an den Onlinehandel verloren. Die Leerstandsquote in den österreichischen Innenstädten liege aktuell bei 7,4 Prozent.

Insgesamt musste der heimische City Retail 2021 einen Verkaufsflächenverlust von mehr als 54.000 Quadratmetern verkraften. 90% der Ortskerne und Peripherien in den ländlichen Regionen sind dabei noch gar nicht berücksichtigt. Hochgerechnet ergibt das einen Verkaufsflächenverlust von 500.000 Quadratmetern, was etwa 80 Fußballfeldern entspreche. 

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