Österreich

In der Schule gemobbt, nun Spendenwelle für Leonie (14)

Wegen ihrer Wirbelsäulenverkrümmung wurde Leonie von Mitschülern gemobbt. Nun wird das Mädchen operiert, eine kostenintensive Physiotherapie folgt. 

Österreich Heute
Leonie (l. mit Mama Lisa G.) hat eine starke Skoliose, eine OP samt nachfolgender Physiotherapie soll ihr helfen.
Leonie (l. mit Mama Lisa G.) hat eine starke Skoliose, eine OP samt nachfolgender Physiotherapie soll ihr helfen.
zVg

Wie berichtet, leidet Leonie (14) an einer starken Wirbelsäulenverkrümmung (Skoliose). Am 11. September wird das Mädchen aus dem Bezirk Baden (NÖ) operiert, danach steht eine einjährige Physiotherapie an. "Sie muss ein- bis zweimal pro Woche gehen. Das sind etwa 200 Euro – die Krankenkasse übernimmt trotz 50%iger Behinderung aber leider nur einen geringen Teil der Kosten", meinte ihre Mama, Lisa G. (32), zu "Heute".

Die 32-Jährige startete daher auf "gofundme" eine Spendenaktion für Leonie. Nach dem "Heute"-Bericht trudelten zahlreiche Spenden ein, 2.270 Euro sind bereits zusammengekommen (Stand Dienstag): "Wir freuen uns und sind so dankbar, das kann man gar nicht in Worte fassen", ist Lisa G. erleichert.

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    Die Wirbelsäule von Leonie hat sich um 90 Grad verkrümmt.
    Die Wirbelsäule von Leonie hat sich um 90 Grad verkrümmt.
    zVg
    "Die Kinder wussten nicht, was sie hat, haben sie verspottet. Nachdem wir den Schülern erklärt haben, dass es eine Krankheit ist, hat Leonie viel Zuspruch bekommen" - Mama Lisa G.

    Derzeit verlässt die 14-Jährige kaum das Haus, auch in der Schule wurde sie anfangs gemobbt: "Die Kinder wussten nicht, was sie hat, haben sie verspottet. Nachdem wir den Schülern erklärt haben, dass es eine Krankheit ist, hat Leonie viel Zuspruch bekommen", erinnert sich ihre Mutter.

    Die Ursache für Skoliose im Jugendalter ist ungeklärt, vermutet wird ein Zusammenhang mit dem Wachstum. Fix ist aber: Eine Skoliose hat nichts mit "schlechter Haltung" zu tun. Die Skoliose kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein, Leonie hat eine schwere Form: "Ihre Wirbelsäule ist bereits um 90 Grad verkrümmt. Egal, ob sie sitzt, steht, liegt oder geht: Leonie tut alles weh", erzählt Lisa G. 

    Drei Orthopäden lehnten OP ab

    Zuvor hatten zwei Korsetts, die Leonie tragen musste, die Situation nicht verbessert – eher im Gegenteil. Trotzdem waren drei Orthopäden der Ansicht, dass das Mädchen nicht operiert werden soll: "Die Ärzte meinten, sie soll die kommenden zwei Jahre weiter ein Korsett tragen. Denn erst mit 16 Jahren, wenn die gröbsten Wachstumsschübe vorbei sind, wird ein Eingriff vorgenommen", erklärt ihre Mutter.

    Doch Lisa G. gab nicht auf, holte eine vierte Meinung ein. Der Orthopäde, Vaclav Cink vom Zentrum für Mobilität in Wien, sah Gefahr im Verzug: "Er war der Erste der gesagt hat, es muss schnell gehandelt werden. Er hat alles in die Wege geleitet – mit weiteren Untersuchungen und der anstehenden OP", meint Lisa G.

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      Denise Auer, IStock (Symbolbild, Fotomontage)
      "Die Ärzte meinten, wenn sie jetzt nicht operiert wird, dann würde Leonie im Rollstuhl landen" - Lisa G.

      Zudem wurde der 32-Jährigen mitgeteilt, dass Leonie jetzt noch flexibel sei: "Aber, wenn sie jetzt nicht operiert wird, dann würde sie im Rollstuhl landen." Cink und ein weiterer Arzt, der operiert, reagierten sofort: "Normalerweise beträgt die Wartezeit auf diese OP drei Monate, aber Leonie wurde eingeschoben." Am 11. September wird Leonie nun in der Klinik Donaustadt operiert, die Wirbelsäule bei insgesamt zwei Eingriffen wieder begradigt: "Sie ist schon sehr nervös. Es ist ja ein Eingriff, bei dem der komplette Rücken aufgeschnitten wird. Aber ich bin sicher, alles wird gutgehen."