Szene
In der Albertina ist ab jetzt gut munkeln…
Die Albertina eröffnet die neuste Ausstellung "Michelangelo und seine Folgen" am Freitag. "Heute" traf Direktor Schröder vorab zum Gespräch.
Wer gerne im Dunklen tappt, der ist ab heute in der Wiener Albertina goldrichtig, denn die Lichtstimmung der neuen großen Herbstausstellung "Michelangelo und seine Folgen" ist eher schummrig. "Diese Arbeiten sind 500 Jahre alt und sie sind sehr Lichtscheu", erklärt Albertina Direktor Klaus Albrecht Schröder, "obwohl unsere Papiere sehr gut sind, sind sie eben nicht aus Holz gemacht, sondern aus Hadern, also aus Textilien und die sind sehr lichtempfindlich. Daher müssen wir das Licht auf 50 Lux dimmen."
Gezeigt werden 139 Werke, die nicht nur von Michelangelo Buonarroti (1568-1646) stammen, sondern auch von etlichen Künstlern, die von ihm inspiriert wurden. "Vor Michelangelo hatte man in der Kunst tausend Jahre lang nur eine schematische Vorstellung vom männlichen Körper. Seine exakten Studien und Akte waren dann ein genauso gewaltiger Sprung nach vorne, wie später die Fotografie", erklärt Schröder.
„"Es wirkt als wäre man in einer Schatzkammer und das ist eben auch dem Zustand dieser ein halbes Jahrtausend alten Kunstwerken geschuldet"“
Die Schau, die bis zum 14. Jänner 2024 läuft, zeigt auch beindruckende Körperstudien und Akte von Dürer über Rembrandt bis Schiele und Klimt. Aber die dunklen Michelangelos bleiben am beeindruckendsten: "Es wirkt als wäre man in einer Schatzkammer und das ist eben auch dem Zustand dieser ein halbes Jahrtausend alten Kunstwerke geschuldet", meint Schröder.