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In CryoFall bauen Sie Ihre eigene Gesellschaft auf
Wenn sich 200 Spieler um eine funktionierende Gesellschaft kümmern sollen, kann das stressig werden. CryoFall ist komplex, aber durchdacht.
Daedalic Entertainment und AtomicTorch haben das Online-Multiplayer-Survival-RPG CryoFall auf Steam in den Early Access gehoben. Bald sollen bis zu 200 Spieler pro Server für eine lebendige Online-Welt sorgen. Doch schon vorab sorgt CryoFall für Aufsehen, denn das Konzept spielt sich äußerst spannend. Allerdings hakt es auch noch an einigen Ecken.
In CryoFall schlüpfen Spieler am PC in die Rolle von Überlebenden eines Raumschiffabsturzes. Auf einem unbekannten Planeten sollen sie nun eine neue Zivilisation gründen, Handel treiben, ihre neue Heimat erforschen – oder sich auch bekriegen. CryoFall präsentiert sich dabei als Mix aus Aufbau-Strategie und Survival-Game.
Obwohl der Fokus bei CryoFall auf der Zusammenarbeit mit den bis zu 199 anderen Spielern liegt, ist durchaus auch ein Alleingang möglich. So kann man sich entscheiden, ob man Ressourcen teilt und die Basis gemeinschaftlich sichert oder sich als Einzelgänger oder Anführer einer abtrünnigen Truppe einen Außenposten schafft und andere Spieler überfällt. Ebenfalls bereits jetzt toll: Die Server funktionieren bisher ohne Probleme und ohne bemerkbare Verzögerung.
Etwas langsamer Ablauf
Die 2D-Grafik sieht bunt und nett aus, einen Hochglanz-Titel darf man hier allerdings nicht erwarten. Dennoch: Für Übersicht ist gesorgt und es kommt das Retro-Feeling klassischer Strategie-Games auf. Bemängeln kann man noch den etwas langsamen Ablauf des Spiels. Zwar gibt es jederzeit etwas zu bauen, Ressorucen zu sammeln, Quests zu erledigen oder andere Siedlungen zu plündern, dauert ein Basenbau gut und gerne mehrere Stunden statt Minuten.
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Was wirklich ärgert, ist der derzeit noch fehlende Schutz für Anfänger. Frisch ins Game eingestiegen ist es für Neulinge auf manchen Servern unmöglich, zu spielen. Sie werden von erfahrenen Zockern angegriffen und getötet, ohne eine Überlebenschance zu haben. Andere Spiele regeln das besser, indem Anfänger eine gewisse Zeit lang nicht angegriffen werden können – bleibt zu hoffen, dass CryoFall hier noch Änderungen angedacht hat. Bisher gibt es nur spezielle Server, auf denen Neulinge in Schutz genommen werden.
Nach den Grundlagen kommt die Sucht
Hat man erst einmal über mehrere Stunden seine Basis errichtet, kommt der Suchtfaktor von CryoFall zum Tragen. Dann nämlich muss man sich nicht mehr ständig ausschließlich um die Ressourcenbeschaffung kümmern und kann sich verstärkt den übrigen Aspekten des Titels widmen. Etwa den Quests, die den Spieler auf die Suche nach Regionen und Ruinen schicken, die teils mit harten Gegnern aufwarten.
Aufrüsten kann man sich mit "Learning Points", mit denen man so gut wie alles upgraden kann. Nach und nach kann man sich so im Kampf spezialisieren und Rüstungen sowie Waffen freischalten, Industriesysteme wie Raffinerien und Minen schaffen, Landwirtschaft und Ackerbau forcieren oder sich von primitiven über industrielle bis zu hochentwickelten Industriesystemen vorarbeiten. Allerdings sind die Fähigkeiten-Bäume derart exzessiv und die Punkte derart rar, dass eine Fokussierung auf einen Schwerpunkt ein Muss ist.
Es riecht nach einem ganz großen Titel
Klar, auf die Entwickler wartet die nächsten Tage und Wochen noch jede Menge Balance- und Feinschliff-Arbeit. Doch schon jetzt macht CryoFall einen extrem ausgereiften Eindruck und begeistert mit einem komplexen Crafting-System, abwechslungsreichen Landschaften, einer freien Wahl des kooperativen oder destruktiven Spielstils, unglaublich vielen freischaltbaren Fähigkeiten und Inhalten, die Hunderte Spielstunden bieten.
Es ist hier auch schön zu sehen, wie nah die Entwickler das Ohr an den bisherigen Spielern haben. Auf Steam und in Spiele-Foren gibt es einen regen Austausch und laufende Updates lassen die Welt von CryoFall noch weiter wachsen. Gelingt es den Entwicklern, auch Anfänger besser ins Boot zu holen, könnte CryoFall das spannendste Survival-Strategie-Projekt werden, das das Jahr 2019 zu bieten hat. (rfi)