Nach FPÖ-Protesten

Impfungen & Co – der Pandemievertrag wackelt plötzlich

Die Verhandlungen über den WHO-Pandemievertrag gehen in die letzte Runde. Es herrscht weiterhin große Uneinigkeit – der Druck wird immer größer.

Newsdesk Heute
Impfungen & Co – der Pandemievertrag wackelt plötzlich
Um besser auf künftige Pandemien vorbereitet zu sein, will die WHO ein Pandemieabkommen unterzeichnen.
Daniel Karmann / dpa / picturedesk.com

Die 194 Mitgliedsländer der Weltgesundheitsorganisation (WHO) starten am Montag in Genf den letzten Versuch, doch noch Einigkeit über ein geplantes Pandemieabkommen zu erzielen. Die eigentlich letzte Verhandlungsrunde war vor Ostern gescheitert.

Abschluss "alles andere als sicher"

Als die Verhandlungen im Jahr 2021 begonnen hatten, waren die Rufe nach einem besseren Pandemiemanagement laut. Drei Jahre später werden große Differenzen unter den WHO-Mitgliedsstaaten sichtbar, gleichzeitig ist der Druck, eine Einigung zu erzielen, deutlich geringer. Laut "Washington Post" ist ein Abschluss des Abkommens "alles andere als sicher".

Das Vertragswerk soll bei der WHO-Jahrestagung Ende Mai/Anfang Juni in Genf verabschiedet werden. Bei zahlreichen Fragen herrscht weiterhin Uneinigkeit: "Der größte Knackpunkt betrifft den Zugang zu wichtigen Informationen über neue Bedrohungen, die auftauchen könnten – und zu Impfstoffen und Medikamenten, die diese Bedrohung eindämmen könnten", so die US-Zeitung.

Abstimmung, Impfungen & Co.

Der Pandemievertrag ist ein internationales Übereinkommen zur Pandemiepräventation. Dabei sollen Mitglieder besser auf künftige Seuchen vorbereitet werden – Stichwort: bessere und schnellere Abstimmung zwischen Ländern, Stichwort: Verteilung der Impfstoffe.

Im Netz kursieren viele Verschwörungsmythen und Falschmeldungen, die besagen, dass die WHO mit dem Pandemievertrag die Souveränität der Mitgliedsstaaten untergraben wolle. Ein aktueller APA-Faktencheck hat sich mit den gängigsten Mythen befasst.

Kickl-Brief an Kanzler

Die Bestimmungen würden nur für die Länder gelten, die das Abkommen ratifizieren. Es träte in Kraft, wenn 60 Länder dies getan haben. Österreich unterstützt den Pandemievertrag, doch macht die oppositionelle FPÖ dagegen Stimmung – im Februar verfasste Parteiobmann Herbert Kickl einen offenen Brief an Bundeskanzler Nehammer und die Bundesregierung, "Heute" berichtete.

Die Bilder des Tages

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Verhandlungen über den WHO-Pandemievetrag gehen in die letzte Runde, doch es herrscht weiterhin große Uneinigkeit und der Druck wird immer größer
    • Die 194 Mitgliedsländer der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beginnen den letzten Versuch, doch noch Einigkeit über ein geplantes Pandemieabkommen zu erzielen, obwohl ein Abschluss des Abkommens "alles andere als sicher" ist
    • Der Vertrag soll bei der WHO-Jahrestagung Ende Mai/Anfang Juni in Genf verabschiedet werden, doch es herrscht weiterhin Uneinigkeit bei wichtigen Fragen wie dem Zugang zu Informationen über neue Bedrohungen und Impfstoffen
    • Die FPÖ in Österreich macht gegen den Pandemievertrag Stimmung, obwohl Österreich ihn unterstützt
    red
    Akt.
    An der Unterhaltung teilnehmen