Oberösterreich
Impfskeptiker nach Spital: "Jetzt geh ich impfen"
Er wollte sich nicht impfen lassen, hing dann an der Sauerstoffmaschine. Nun hat Klaus Kapeller aber einen Impftermin.
Bis zuletzt galt Klaus Kapeller aus St. Florian (Bez. Linz-Land) als Impfskeptiker, wollte sich den Pieks auf alle Fälle ersparen. "Es ist noch nicht so lange erforscht. Deshalb stand ich der Impfung sehr skeptisch gegenüber. Außerdem dachte ich, dass es mich schon nicht so schlimm erwischen wird. Ich bin doch gesund."
Doch wie berichtet, erwischte es den zweifachen Familienvater schwer. Aufgrund seiner Corona-Erkrankung musste der IT-Experte vor wenigen Wochen ins Spital zu den Barmherzigen Brüdern in Linz, war dort sogar auf eine Sauerstoffmaschine angewiesen.
Fünf Tage im Spital
"In manchen Nächten habe ich mehrmals das Bett nass geschwitzt. Tagelang quälte mich hohes Fieber. Als ich an der Sauerstoffmaschine hing, hatte ich wirklich Angst um mein Leben", erinnert sich der 52-Jährige.
Nach fünf Tagen durfte der Vater zweier Kinder zum Glück wieder nach Hause. Und seine Einstellung zum Impfen hat sich nach dem Erlebten völlig gewandelt. Sein Appell an die Mitbürger: "Geht impfen - es ist das viel kleinere Übel und der einzige Weg der Leben retten kann." Weiters sagt er: "Ich möchte mit meiner Geschichte nur zeigen, dass es sich auszahlt zur Impfung zu gehen. Den anderen soll so ein schwerer Verlauf wie bei mir erspart bleiben."
Kapeller selbst hat gleich nach seiner Ankunft einen Impftermin gebucht. "Es war mir wichtig, das so schnell wie möglich zu erledigen. Noch im Oktober bekomme ich meinen ersten Stich. Geimpft werde ich voraussichtlich mit Pfizer."
Obwohl in seinem Fall ein Pieks genügen würde, will sich Kapeller ein zweites Mal stechen lassen. "Ich will auf Nummer sicher gehen. So einen schweren Verlauf möchte ich nie mehr wieder erleben.
Wie der IT-Experte berichtet, haben sich aufgrund seinem Krankheitsverlauf schon rund 15 bisherige Impfskeptiker vom Gegenteil überzeugen lassen. Auch sie sind mittlerweile oder werden bald geimpft. Auch in seiner eigenen Familie hat ein Umdenken stattgefunden. Sowohl seine Frau Regina (51) als auch die beiden Kinder (29, 27) sind nun der Impfung gegenüber positiv eingestellt.