Wien

Impfboot auf Alter Donau stach erst 23 Mal zu

Elf Impfungen am Donnerstag, zwölf am Freitag – dann kamen die Unwetter: Oft kam die Impfboot-Crew noch nicht zum Stich. "Gescheitert!", so die FPÖ.

Heute Redaktion
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Am Donnerstag stach das Impfboot erstmals in die Alte Donau. Viel hatte die Crew bisher nicht zu tun.
Am Donnerstag stach das Impfboot erstmals in die Alte Donau. Viel hatte die Crew bisher nicht zu tun.
Denise Auer

Am Donnerstag stelle "Kapitän" Michael Ludwig persönlich das Impfboot der Stadt vor – "Heute" berichtete. Das Elektroboot pendelt mit Sanis und Ärzten zwischen den Badeplätzen an der Alten Donau, das Jaukerl selbst gibt es an Land. Gespritzt wird Johnson & Johnson bzw. Pfizer für unter 18-Jährige, es hilft auch gegen Delta. Pro Wochenende können 350 Personen geimpft werden, eine Voranmeldung ist nicht notwendig. Freitags fährt das Boot von 15 bis 19 Uhr, Samstags und Sonntags zwischen 11 und 19 Uhr.

FPÖ ortet "peinliche Showpolitik"

Als völlig "gescheitert" und "beschämend" bezeichnet Wiens-FPÖ-Chef, Stadtrat Dominik Nepp, die "Niederlage" rund um das Vorzeigeprojekt der Impfboote von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). "Statt der angepeilten 16 Impfungen pro Stunde wurden auf dem Boot durchschnittlich gerade einmal eine einzige Impfung in der Stunde beziehungsweise 23 Impfungen in zwei ganzen Tagen durchgeführt", rechnet Nepp das Fiasko vor und fordert den Bürgermeister dazu auf, seine "peinliche Showpolitik" umgehend zu beenden.

FPÖ: "Vorgeheuchelten Interesse an der Gesundheit der Wiener"

"Anstatt der Medienauftritte von Bürgermeister Ludwig im Seemannsblazer auf der Alten Donau oder von Gesundheitsstadtrat Hacker als Organisator von kaum besuchten Impfpartys bräuchte die Stadt ein ordentliches Krisen- und Impfmanagement in dieser Pandemie. Die sozialdemokratische Imagekampange hinter ihrem vorgeheuchelten Interesse an der Gesundheit der Wienerinnen und Wiener zu verstecken, ist schäbig und besonders in Krisenzeiten jenseits guter politischer Sitten", kritisiert Nepp.

Stadt kann nichts für das Wetter

"Das Wetter kann man uns wohl nur schwer vorwerfen", heißt es dazu aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Außerdem habe das Impfboot an den beiden Tagen nur nur bei den öffentlichen Badestegen und noch nicht bei den großen Bädern angelegt. Mehrkosten würden kaum anfallen. Denn das Elektroboot gehöre der MA 45, der Aufwand für den Strom als Treibstoff sei überschaubar. Und noch ein Gutes hätte die Aktion an der Alten Donau: "Die Impfung bleibt im Gespräch", so ein Hacker-Sprecher.

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    Am Donnerstag stach das Impfboot erstmals in Wien in See
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    Denise Auer