Wien
"Impf-Streik" sorgt für Sperren und Stau in Österreich
Ab 1. Dezember wollen die Impfgegner "ganz Österreich lahmlegen". Auftakt ist ein "Warnstreik" und eine Demo über den Ring im Feierabendverkehr.
Für den 1. Dezember rufen die üblichen Verdächtigen zu einem "Warnstreik" und anschließendem Lahmlegen der österreichischen Landeshauptstädte auf. Ein entsprechender Hinweis findet sich auf der Website der FPÖ und in einschlägigen Telegram-Gruppen, auch der ÖAMTC warnt bereits vor Verkehrseinschränkungen.
"Wegen einer Demo der Impfgegner" müssen Wiener Verkehrsteilnehmer am Mittwoch von 15 bis ca. 19 Uhr mit "zeitweisen Sperren" von Franz-Josefs-Kai und Ring rechnen. Die ÖAMTC-Experten raten allen Verkehrsteilnehmern, den Innenstadtbereich etwa über den Gürtel zu umfahren.
Verzögerungen sind auf Ring, Franz-Josefs-Kai, Zweierlinie in beiden Richtungen sowie auf sämtlichen Zufahrten in die Innenstadt (zum Beispiel Rennweg, Prinz-Eugen-Straße, Rechte Wienzeile, Favoritenstraße, Burggasse, Währinger Straße, Alser Straße, Praterstraße, Roßauer Lände oder Untere Donaustraße) zu erwarten.
"Warnstreik"
Hintergrund: Angesichts des Open Ends des Lockdowns für Ungeimpfte und der herannahenden Impfpflicht hatten die Impfgegner den Geistesblitz eines "Warnstreiks". Innerhalb weniger Tage erreichte der dazugehörige Telegram-Kanal 20.000 Mitglieder. Dabei kann und wird es sich aber nicht um einen Streik im herkömmlichen Sinne handeln.
Man soll an jenem Tag nicht arbeiten und nichts konsumieren, sich dafür Urlaub oder Zeitausgleich nehmen. Stattdessen wird ab 13 Uhr vor allen Landtagen demonstriert, in Wien trifft man sich am Maria-Theresien-Platz und zieht anschließend über den Ring. Im Aufruf heißt es weiter:
"Wenn die Regierung die Impfpflicht nicht bedingungslos zurücknimmt, legen wir ab 12.12. die Arbeit dauerhaft nieder!"
Herbert Kickl gefällt das
Unterstützung findet das Vorhaben auch von FPÖ-Chef Herbert Kickl. "Wer an diesem Tag nicht arbeitet, kann den herrschenden Politikern zeigen, dass sie auf ihrem Irrweg zum Impfzwang mit enormen Widerstand rechnen müssen", schreibt er auf Facebook. Darüber hinaus ruft er explizit zu den Protest-Kundgebungen in allen Landeshauptstädten auf.
„"Zu diesem Widerstand rufe ich alle Bürger auf."“
Selbstverständlich mobilisieren auch sämtliche Corona-Rädelsführer bis hin zum Identitären-Chef Martin Sellner und der private Verein "Bundesheergewerkschaft" zum "Streik". Zudem soll man sich mit Armen in X-Pose fotografieren und das rote X-Emoji in seine Online-Profilnamen hinzufügen.