Hunderte Stellen offen

"Immer schwieriger" – nun Personalnot in Supermärkten

Der Lebensmittelhandel sucht verzweifelt neues Personal. Ein Trend setzt der Branche extrem zu: Immer mehr junge Menschen bevorzugen Teilzeitarbeit.
Johannes Rausch
08.04.2025, 16:34

Es ist seit Jahren dasselbe Bild: Unzählige Branchen suchen händeringend nach neuem Personal. Auch dem Lebensmittelhandel schmeckt der Mitarbeitermangel absolut nicht.

"In diesem Bereich sind dem AMS Oberösterreich derzeit 463 offene Stellen Stand März gemeldet", heißt es auf Anfrage. Ein erfahrener Unternehmer bringt das Problem jetzt auf den Punkt. Er berichtet über eine deutlich erkennbare Entwicklung: Supermärkten geht zunehmend  das Personal aus, weil viele junge Beschäftigte in Teilzeit arbeiten wollen.

"Teilzeit ist ein Trend bei Bewerbern", sagt Josef Strutz-Winkler im "Heute"-Gespräch. Er ist Landesgremial-Obmann im Lebensmittelhandel Oberösterreich und führt selbst einen Supermarkt in Linz. Beim Phänomen handle es sich um eine "gesellschaftliche Entwicklung, die sich seit längerem abzeichnet".

Unternehmer Josef Strutz-Winkler
Peter Baier

"Arbeit negativ besetzt"

"Das Problem ist das Thema Sozialversicherung", erklärt Strutz-Winkler. "Ist den Jungen bewusst, was am Ende für ihre Pension übrigbleibt?", fragt er sich. Der Unternehmer äußert sich auch zur viel zitierten Work-Life-Balance: "Arbeit ist so negativ besetzt, sie muss wieder positiv dargestellt werden."

Als große Herausforderung nennt Strutz-Winkler einen Punkt: "Wir suchen dauernd nach neuen Mitarbeitern." Seinem Unternehmen fehlen derzeit acht Beschäftigte. "Es wird immer schwieriger, Personal zu finden, wenn jemand in Pension geht."

„Es wird immer schwieriger, Personal zu finden, wenn jemand in Pension geht.“
Josef Strutz-WinklerLandesgremialobmann im Lebensmittelhandel OÖ

Mehr als die Hälfte seiner Bewerber würden nicht zum Gespräch erscheinen, den Termin vorher aber nicht absagen, schüttelt der Geschäftsmann den Kopf.

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