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Immer mehr Republikaner kehren Trump den Rücken

Berichten zu Folge startet am Donnerstag eine groß angelegte Kampagne von prominenten Republikanern, die Joe Biden zum Wahlsieg verhelfen sollen.

Leo Stempfl
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Eine Bar in Milwaukee, WI, die die Democratic National Convention live übertrug.
Eine Bar in Milwaukee, WI, die die Democratic National Convention live übertrug.
EPA-EFE

Etwa 100 ehemalige Spitzenvertreter und unabhängige Politiker wollen am Donnerstag mit einer Website an den Start gehen, die von der Wahl Donald Trumps abraten soll. Das Ziel der "Republicans and Independents for Biden" sind dabei allerdings nicht Trump-Anhänger.

Denn Wähler, die Präsident Trump offen unterstützen, sind von ihrer Entscheidung höchstwahrscheinlich nicht abzubringen. Trump-Anhänger sind Experten zufolge nicht empfänglich für Informationen aus anderen Quellen als denen des Umfelds von Donald Trump, bestehend aus dem Sender "FOX News" und dem Twitter-Account des Präsidenten.

Die Kampagne ziele vielmehr auf eher unentschlossene Wähler. Oftmals ist die Rede von der rhetorischen Figur einer Vorstadt-Mutter, die 2016 Trump gewählt hat, deren Hauptanliegen die Sicherheit ihrer Familie ist und durch das Corona-Missmanagement des Präsidenten ins Zweifeln geraten ist. Bestenfalls wohnt sie in einem der umkämpften "swing states", in denen oft wenige Wahlzettel dem Kandidaten überproportional hohe Stimmzuwächse bescheren können.

Trump ist "existenzielle Bedrohung für die Zukunft der Republik"

"Donald Trumps tägliche Angriffe auf die Gründungsprinzipien unserer Nation“ ist eine "existenzielle Bedrohung für die Zukunft der Republik", erklären die Republicans and Independents for Biden. Neben Online-Kampagnen sind auch Wahlkampfauftritte und Beiträge in lokalen und nationalen Medien geplant.

Auch Wähler, die keinen der beiden Kandidaten mögen, soll eine Stimmabgabe für Joe Biden schmackhaft gemacht werden. Denn nach den neuesten Umfragen ist der Anfangs angenommene Vorsprung Bidens von gut zehn Prozent bis auf Gleichstand zusammengeschrumpft. Das Lincoln Project, das die Kampagne finanziert, konnte bereits fast 20 Millionen US-Dollar an Spenden einnehmen.