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Immer mehr Mütter tappen in diese WhatsApp-Falle
Kriminelle geben vor, Verwandte von Personen zu sein, die sie auf WhatsApp kontaktieren. Es werden immer mehr Fälle bekannt, der Schaden ist enorm.
Um an Daten oder Geld zu gelangen, denken sich Betrügerinnen und Betrüger immer neue Methoden aus, andere Personen hinters Licht zu führen. In einem neuen Fall aus Deutschland haben sich Kriminelle die Fürsorge einer Mutter zu Nutzen gemacht und eine 49-jährige Frau aus Roth in der Nähe von Nürnburg um mehrere tausend Euro gebracht – "Heute" berichtete. Nun werden immer neue Fälle dieser Masche bekannt.
Begonnen hat alles mit einer Nachricht auf WhatsApp, wie mimikama.at beschreibt. Diese begann mit den Worten "Hallo Mama" und erklärte, dass die vermeintliche Tochter der Frau ihr Handy verloren und die Telefonnummer gewechselt habe. Zu diesem Zeitpunkt schöpfte die Frau noch keinen Verdacht und wollte die Nummer gar als neuen Kontakt der Tochter abspeichern.
Offene Rechnung
Daraufhin schickten die Betrüger weiterhin Nachrichten an die Mutter. Es sei ihr ganz unangenehm, heißt es in den WhatsApp-Texten, aber die Tochter habe eine offene Rechnung in Höhe mehrerer tausend Euro, die rasch beglichen werden müsste. Es folgte die Bitte, ob die Mutter nicht schnell aushelfen könne – das Geld würde die Tochter dann in wenigen Tagen zurückbezahlen. Auch zu diesem Zeitpunkt ahnte die Frau noch nicht, dass sich Betrügerinnen oder Betrüger hinter der neuen WhatsApp-Nummer befanden.
So überwies die Frau den genannten Betrag auf ein Bankkonto, das die Betrüger ihr zugeschickt hatten. Erst als die richtige Tochter Kontakt mit ihrer Mutter aufnahm, klärte sich der Sachverhalt auf und die Frau erkannte, dass sie Kriminellen zum Opfer gefallen war.
Es ist nicht der erste bekannte Fall, in welchem Hacker vorgeben, Verwandte der Opfer und in Geldnot geraten zu sein. Wie häufig der Betrug erfolgreich war, ist jedoch unbekannt, da davon auszugehen ist, dass nicht jeder dieser Fälle den Behörden gemeldet wurde.
Identität überprüfen
Grundsätzlich ist jedoch zu Vorsicht geraten, da die Personen, die hinter diesen Machenschaften stecken, noch nicht identifiziert werden konnten. Daher ist es ratsam, bei einem unerwarteten Kontakt von einer neuen Nummer zuerst einmal über die altbekannte Nummer Kontakt zu der verwandten oder befreundeten Person herzustellen. So kann rasch abgeklärt werden, ob die alte Nummer tatsächlich nicht mehr in Gebrauch ist. Ebenfalls ratsam ist es, auf ein Telefongespräch zu beharren, um die Authentizität der neuen Nummer zu verifizieren.
Falls ein Telefongespräch aus bestimmten Gründen unmöglich ist, raten die Sicherheitsexperten von mimikama.at dazu, der neuen Nummer eine Frage zu stellen, die nur das Gegenüber beantworten könnte. Grundsätzlich sollte man niemals jemandem Geld überweisen, dessen Identität nicht absolut sichergestellt werden kann.