Österreich

Immer mehr Doppelinfektionen – vor allem bei Kindern

Die Coronawelle hat begonnen, gleichzeitig nehmen andere Viren weiter Fahrt auf, das führt vor allem bei Kindern zu Doppel- und Dreifachinfektionen.

Heute Life
Immer mehr Doppelinfektionen – vor allem bei Kindern
Eine neue Coronawelle grassiert derzeit in Österreich (Archivfoto)
Getty Images

Die Coronawelle nimmt weiter Fahrt auf. Nachdem sich der Zahl der Erkrankten laut Österreichischer Gesundheitskasse (ÖGK) sogar verdoppelt hat, waren es vergangene Woche rund 1.000 weitere ÖGK-Versicherte, die aufgrund von SARS-CoV-2 nicht zur Arbeit gehen konnten. Demnach haben sich aktuell 13.618 Personen mit dem Coronavirus infiziert, in der Kalenderwoche 39 waren es noch 12.558.

Der gleichzeitige Anstieg vieler andere Viren sorgt jetzt für zahlreiche Doppel- und Dreifachinfektionen.

Drei Infektionen gleichzeitig

Wie viele Fälle es davon genau gibt, weiß man jedoch nicht. "Es gibt keine Meldepflicht und nicht jeder lässt sich testen", erklärt Virologin Monika Redlberger-Fritz von der MedUni Wien dazu gegenüber "Heute". Verwundert sei sie darüber nicht. "Neben dem zirkulierenden Coronavirus verzeichnen wir seit vergangener Woche auch einen Anstieg von vielen anderen Viren - unter anderem Rhinoviren, das Enterovirus und Parainfluenza, wo wir derzeit sehr viel Aktivität haben. Zirkulieren mehrere Viren gleichzeitig, steigt auch die Gefahr für Mehrfachinfektionen."

Es gibt keine Meldepflicht und nicht jeder lässt sich testen.

Kombinationsmöglichkeiten gibt es hier viele, am häufigsten kommen derzeit jedoch Doppelinfektionen mit Rhinoviren und SARS-CoV-2 vor. Doch es geht noch mehr: "Wir haben auch einige wenige Dreifachinfektionen mit dem Enterovirus, Rhinoviren und Parainfluenza oder Covid mit Rhino und dem Adenovirus."

Möglich sind solche Koinfektionen, weil der menschliche Organismus einerseits über Millionen und Milliarden von Zellen verfügt, die als Wirte infrage kommen. Andererseits nützt jedes Virus eine andere Eintrittspforte. "Sie kommen sich beim Befall von Zellen also nicht in die Quere", so die Expertin vom Zentrum für Virologie der MedUni Wien.

Viele Kinder betroffen

Auf die leichte Schulter sollte man solche Mehrfachinfektionen auf keinen Fall nehmen. "Je mehr Viren der Körper zu bekämpfen hat, desto schwerer wird es für ihn", gibt Redlberger-Fritz zu bedenken. Betroffen seien vor allem Kinder: "Meist handelt es sich hier um keine zeitgleiche, sondern eine hintereinander stattfindende Infektion. Während das andere Virus noch nachweisbar ist, hat sich das nächste bereits draufgesetzt."

Eine Ausnahme bilde hier aktuell die Kombination mit Covid und Rhino. "Das finden wir derzeit ausschließlich bei Erwachsenen."

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die Coronawelle in Österreich nimmt weiter zu, und gleichzeitig steigt die Aktivität anderer Viren, was vor allem bei Kindern zu Doppel- und Dreifachinfektionen führt
    • Besonders häufig treten derzeit Doppelinfektionen mit Rhinoviren und SARS-CoV-2 auf, während Dreifachinfektionen seltener sind, aber ebenfalls vorkommen
    red
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