Wirtschaft

Im Schlaf ans Ziel: So cool sind die neuen Nightjets

Bis 2025 wollen die ÖBB 33 neue Nachtzüge auf Schiene bringen. Die erste Garnitur ist fertig, "Heute" konnte bereits einen Blick ins Innere werfen.

Wolfgang Bartosch
Nächste Generation der Nightjets: ÖBB rüsten um 720 Millionen Euro auf.
Nächste Generation der Nightjets: ÖBB rüsten um 720 Millionen Euro auf.
ÖBB / Harald Eisenberger

Im Beisein von Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) haben ÖBB und Siemens am Dienstag in Wien Liege- und Schlafwagen der nächsten Nightjet-Generation vorgestellt. Aktuell wird der Zug in erster Linie für Test- und Zulassungsfahrten genutzt. Ende Sommer 2023 bzw. im September sollen dann die ersten Fahrgäste befördert werden. Premiere-Ziele sind Venedig, Mailand und Rom. Unterm Strich stecken die ÖBB rund 720 Millionen Euro in den Ausbau der Nachtzug-Flotte, weitere 80 Millionen fließen in die Modernisierung des bestehenden Materials.

Aber was macht die nächste Generation der Züge so besonders? "Heute" konnte sich bereits ein Bild davon machen. Die siebenteilige Garnitur mit Platz für 254 Personen besteht aus zwei Sitzwagen (einer davon ist barrierefrei gestaltet und verfügt über Unterbringungsmöglichkeiten für Fahrräder, Ski, Snowboard), drei Liegewagen und zwei Schlafwagen. Die Höchstgeschwindigkeit gibt Siemens mit 230 km/h an. Zulassungen gibt es für Österreich, Italien, Deutschland, die Schweiz und die Niederlande.

Neu – Mini Cabins für Alleinreisende

Der Liegewagen: Jeder dieser Waggons ist mit drei Vierer-Abteilen und 26 sogenannten Mini Cabins ausgestattet. Jeweils zwei dieser mit Schiebetüren verschließbaren Boxen sind übereinander angeordnet. Sie sind 94 Zentimeter hoch und 189 Zentimeter lang. Sie sind durchaus bequem, allerdings (und das geben die ÖBB auch selbst zu) keine gute Idee für XXL-Personen mit Platzangst. Für Gepäck und Schuhe gibt es eigene, verschließbare Fächer.

Der Schlafwagen: Es gibt neun klassische Zweier-Abteile und eine noblere Comfort-Plus-Ausgabe. Letztere fällt geräumiger aus und besitzt ein echtes Badezimmer mit Extra-Dusche. Die Reisenden in den anderen Abteilen müssen sich mit einer WC-Dusch-Kombi zufrieden geben.

Alle Abteile sind per NFC-Karte gesichert

Die Ausstattung: Es gibt reichlich Steckdosen, USB-Ports und Induktions-Ladestationen für Handys, kostenloses WLAN, ein kleines Gastro-Angebot (für Sitzplatz-Bucher gilt Selbstbedienung) und Klimaanlage. Die ist mit CO2-Sensoren bestückt und sorgt dafür, dass auch in voll belegten Kabinen keine dicke Luft herrscht. Die Fenster sind mobilfunkdurchlässig und verbessern somit den Handyempfang. Darüber hinaus sind alle Abteile elektronisch gesichert. Sie lassen sich per NFC-Karte öffnen und verschließen. Ebenfalls an Bord – Videoüberwachung.

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    <strong>Liegewagen</strong>: Die übereinander angeordneten Mini Cabins, hier mit geschlossenen Schiebetüren. Die Boxen sind 94 Zentimeter hoch und 189 Zentimeter lang.
    Liegewagen: Die übereinander angeordneten Mini Cabins, hier mit geschlossenen Schiebetüren. Die Boxen sind 94 Zentimeter hoch und 189 Zentimeter lang.
    ÖBB / Harald Eisenberger
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