Welt
Im Hitze-Zug gefangen– Passagiere schlagen Scheiben ein
Kurz nach der Abfahrt in Paris blieb ein Hochgeschwindigkeitszug nach Amsterdam mit 750 Passagieren wegen eines Stromausfalls mehrere Stunden stehen.
In einem Hochgeschwindigkeitszug in Richtung Amsterdam, bei der Pariser-Station "Saint-Denis", brach am Dienstag eine Revolte aus: Wegen eines Stromausfalls blieb die Bahn schon kurz nach der Abfahrt stehen, und zwar mitten auf dem Gleis zwischen Paris und Brüssel. Durch die Stromunterbrechung funktionierte die Klimaanlage natürlich auch nicht in dem glühend heißen Zug. Die Passagiere durften weder Fenster noch Türen öffnen, den Zug nicht verlassen und auch keine Toilettenräume betreten. Innerhalb kürzester Zeit spielten sich dramatische Szenen ab.
Hilferuf an französische Botschaft ging viral
Eine Mutter, die mit ihrer kleinen Tochter im Zug gefangen war, postete einen Hilferuf an die französische Botschaft: "In diesem Zug - Thalys 9369 außerhalb von Paris/Gar de Nord - herrschen 120 Grad. Die Leute sind krank und fallen in Ohnmacht. Draußen sind es über 40 Grad und man lässt uns weder Fenster noch Türen öffnen noch die Toilette benutzen. Keine Klimaanlage. Der Zug hat eine Panne und ist schon über 2 Stunden unterwegs. Brauchen jetzt Hilfe!"
Zug bleibt vier Stunden lang in der Hitze stehen
Somit waren rund 750 Menschen in dem überhitzen Zug gefangen! Doch die Passagiere durften die Bahn nicht verlassen, da er auf einer Hochgeschwindigkeitsstrecke stehen blieb und somit die Türen geschlossen bleiben mussten. Die Insassen bekamen von Minute zu Minute immer mehr Panik, weniger Luft und mehrere Menschen wurden wegen der extremen Hitze ohnmächtig.
"Notfall - Thalys-Zug 9369 - ausgefallen und mindestens 115 Grad im Inneren. Holen Sie uns RAUS!!!!! Die Menschen bekommen einen Hitzschlag!", schrieb die besorgte Mutter auf Twitter. Doch es vergingen weitere Stunden.
Kaum Luft, 45 Grad draußen
Als es immer stickiger und chaotischer wurde, reichte es den Passagieren, sie schlugen mehrere Scheiben ein, um irgendwie frische Luft in den Zug hereinzulassen. Erst nach ganzen vier Stunden durften die Menschen den glühend heißen Zug verlassen. Laut ersten Informationen wurde niemand verletzt, es handelte sich allerdings um eine äußerst gefährliche Situation.