Wildtiere
Illegaler Handel mit Affenbabys in Stuttgart aufgedeckt
Die Tierrechtsorganisation PETA wurde über das Internet auf einen illegalen Händler für Weißbüschelaffenbabys aufmerksam und erstattete Strafanzeige.
„Der völlig unkontrollierte und kriminelle Handel mit exotischen Tieren nimmt immer schlimmere Ausmaße an", so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner von der Tierrechtsorganisation PETA. Am 11. Mai wurden die Tierschützer auf einen illegalen Händler aus Bitterfeld-Wolfen (Stuttgart, DE) aufmerksam, der Inserate im Internet mit folgendem Inhalt schaltete: "wenige Wochen alte Affenbabys zum Weiterfüttern".
Als sich Mitarbeiter von PETA als Interessenten für Weißbüschelaffenbabys ausgaben, stellte sich vor Ort heraus, dass der Betreffende im Garten verschiedene Affenarten hält und mit ihnen bereits seit Jahren handelt. Die neugeborenen Äffchen werden bereits zehn bis 14 Tage nach der Geburt den Müttern entrissen und mit der Flasche großgezogen. Da dieser herzlose Umgang sogar zum Tod der Affenbabys führen kann, wird hier ganz klar gegen das Tierschutzgesetz verstoßen.
Vom Aussterben bedrohte Arten in Privathand?
Das Strafermittlungsverfahren wurde umgehend eingeleitet und die Tierrechtsorganisation fordert, dem Verdächtigen sofort die Affenkinder zu entziehen und in professionelle Obhut zu geben. Neben Weißbüschelaffen, Rothandtamarinen und Seidenäffchen hält der Exotenhändler zudem vom Aussterben bedrohte und daher geschützte Lisztaffen, wobei die Unterbringung weiterer Tiere aus Platzgründen bei seinem Vater stattfindet.
Weltweites Artensterben wird begünstigt
PETA pocht auf ein generelles Tierhalte- und Betreuungsverbot exotischer Tiere in Privathand. „Tierhändler werden immer skrupelloser, und ihre unmoralischen Geschäfte hinterlassen sowohl psychisch kranke Lebewesen als auch überfüllte Tierheime und Auffangstationen, wenn die Halter und Halterinnen mit den Tieren überfordert sind", so Jana Hoger. Eine Studie des Bundesumweltministeriums bestätigt außerdem, dass der Handel mit Wildtieren zum weltweiten Artensterben beiträgt.