Marktamt schlägt zu
Illegal! Wiener CBD-Shops verkauften echtes Cannabis
Riesenerfolg für das Wiener Marktamt: Illegale THC-Produkte in Shops und Automaten aufgespürt. Die Politik fordert jetzt strengere Gesetze.
Das Wiener Marktamt konnte bei groß angelegten Razzien in CBD-Shops und Automaten einen wichtigen Erfolg verbuchen: Zahlreiche Produkte mit einem THC-Gehalt von bis zu 3 Prozent – das Zehnfache des erlaubten Werts – wurden aus dem Verkehr gezogen. Die Lebensmittelinspektoren überprüften 50 Proben, von denen viele gegen das Betäubungsmittelgesetz verstießen.
"Diese Produkte dürfen weder verkauft noch konsumiert werden", stellt Marktamtschef Andreas Kutheil klar. Produkte mit einem THC-Gehalt über 0,3 Prozent gelten als illegales Marihuana und können berauschend wirken. Besonders besorgniserregend: Einige der beschlagnahmten Artikel waren in Automaten erhältlich, die rund um die Uhr zugänglich sind – ein Risiko vor allem für Jugendliche.
Gefährliche Produkte in harmloser Verpackung
Der Fokus der Ermittlungen lag auf vermeintlich harmlosen Produkten wie Keksen, Gummibärchen und Ölen. Diese werden oft als Lifestyle-Artikel vermarktet, obwohl sie psychoaktive Wirkungen entfalten können. "Viele dieser Waren täuschen Konsumenten, indem sie als legal präsentiert werden, obwohl sie genauso wirken wie Marihuana", erklärt Kutheil.
Besonders Lebensmittel stellen ein Risiko dar, da Konsumenten die eingenommene Menge oft unterschätzen. Panikattacken, Kreislaufprobleme und Angstzustände können die Folge sein. Dank der schnellen Reaktion des Marktamts konnte jedoch verhindert werden, dass weitere illegale Substanzen in Umlauf geraten.
"Graubereich im Gesetz untragbar"
Der Erfolg des Marktamts ruft auch die Politik auf den Plan. Ein Sprecher der Wiener NEOS lobt die Maßnahmen der Behörde, betont jedoch den dringenden Handlungsbedarf auf Bundesebene: "Dieser Erfolg zeigt, wie wichtig strenge Kontrollen sind. Aber ohne klare gesetzliche Regelungen zu LSA- und CBD-Produkten auf Bundesebene bleibt das Problem bestehen."
Der bestehende Graubereich im Gesetz sei untragbar, so die NEOS. Es brauche spezifische Regelungen, um Lücken zwischen Sucht- und Lebensmittelrecht zu schließen, und härtere Konsequenzen für Hersteller und Verkäufer. "Wir müssen diese rechtlichen Unsicherheiten endlich beseitigen, um sowohl Konsumenten als auch Jugendliche zu schützen", fordert der Sprecher.
Marktamt bleibt wachsam
Das Wiener Marktamt wird weiterhin konsequent kontrollieren. "Unsere Lebensmittelinspektoren sind im Dauereinsatz, um illegale Produkte aus dem Verkehr zu ziehen", sagt Kutheil. Gleichzeitig wird die Ausbildung von 20 neuen Inspektoren vorangetrieben, um die Kontrollen noch zu verstärken.
Marktamt greift durch: Drogenautomaten gestoppt!
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Auf den Punkt gebracht
- Das Wiener Marktamt hat bei groß angelegten Razzien in CBD-Shops und Automaten zahlreiche illegale THC-Produkte mit einem Gehalt von bis zu 3 Prozent beschlagnahmt, was das Zehnfache des erlaubten Werts darstellt.
- Die Politik fordert nun strengere Gesetze, um den bestehenden Graubereich im Gesetz zu schließen und sowohl Konsumenten als auch Jugendliche besser zu schützen.