Österreich
"Ihre Vulva ist schön": Missbrauchs-Anklage für Arzt
Eine ehemaliger Primararzt muss sich vor Gericht verantworten: Der Mediziner soll eine Patientin sexuell missbraucht haben.
Der Missbrauch soll sich am 29. Juni vergangenen Jahres in einem Vorarlberger Spital im Oberland ereignet haben. Wie der Tiroler Lebensgefährte des Opfers bereits in einem Arbeitsprozess (der Primar wurde entlassen und klagte dagegen) ausgesagt hatte, soll der Arzt wegen einer weiteren Untersuchung ins Zimmer der Patientin gekommen sein.
Schenkel gestreichelt
Dann soll der Mediziner der Frau gesagt haben, dass sie eine schöne Vulva habe. Anschließend soll er ihre Oberschenkel gestreichelt und mit dem Finger in sie eingedrungen sein, berichtet "vol.at". Als der Lebensgefährte am nächsten Tag von dem Übergriff erfuhr, stellte er den Arzt zur Rede. Dieser soll dann den Missbrauch (schriftlich) bestätigt und auch bedauert haben.
Primar hat Geständnis widerrufen
Inzwischen hat der Primar sein Geständnis aber widerrufen, er bestreitet, die Patientin sexuell missbraucht zu haben. Wie der Anwalt des Angeklagten im Arbeitsprozess erklärte, sei das Geständnis auf Druck des Freundes der Patientin erfolgt. Zudem sei sein Mandant unter dem Einfluss eines Medikaments gegen eine chronische Krankheit gestanden und hätte daher keine klaren Gedanken fassen können. Der Freund des Opfers bestreitet allerdings, Druck auf den Mediziner ausgeübt zu haben.
Nun muss sich der Primar wegen Missbrauchs eines Autoritätsverhältnisses vor dem Landesgericht Feldkirch verantworten. Im Fall eines Schuldspruchs drohen ihm bis zu drei Jahre Haft. In einem weiteren Prozess bekämpft der Mediziner zudem seine Entlassung, die einen Tag nach dem Übergriff erfolgte.