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iCloud-Backups nach 180 Tagen ohne Warnung gelöscht

Ein Lehrer wollte nach einem halben Jahr das Backup seines iPads wiederherstellen. Die Daten wurden von Apple jedoch in der Zwischenzeit gelöscht.

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    Daten von iPads und iPhones können direkt bei Apple in der Cloud gesichert werden.
    Daten von iPads und iPhones können direkt bei Apple in der Cloud gesichert werden.
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    Das, was Erin Sparling passiert ist, wünscht man niemandem. Der Lehrer aus New York hat alle seine Daten auf dem iPad verloren – und das trotz eines Backups in der iCloud. Auf Twitter erzählt der Betroffene, wie genau das passieren konnte.

    Eigentlich sind die Backups von Apple-Geräten auf der iCloud bequem. Sie werden regelmäßig und vor allem automatisch angefertigt und wenn man ein neues Gerät in Betrieb nimmt, kann man einfach alle seine Daten mit wenig Aufwand wiederherstellen.

    Frist von 180 Tagen

    Allerdings sind die Sicherungskopien nicht für alle Ewigkeit gespeichert, wie der US-Lehrer Erin Sparling nun selbst erfahren musste. Denn die Daten werden nach einem halben Jahr gelöscht – ohne Vorwarnung. Apple hat dies in einem Supportdokument festgehalten: "iCloud-Backups sind für 180 Tage verfügbar, nachdem du iCloud-Backup deaktiviert oder aufgehört hast, es zu verwenden."

    Sprich: Wer keine Backups mehr macht, verliert seine bisher gesicherten Daten. Das ist dem Lehrer passiert. Er hatte sein iPad zurückgesetzt und dann verschenkt, um es einer Person zu geben, die es während der Covid-Pandemie für den Unterricht benötigte. Sechs Monate später kaufte sich Sparling ein neues Tablet von Apple. Als er sein Backup wiederherstellen wollte, war es nicht mehr auffindbar.

    "Zehn Jahre sind weg"

    "Ich hatte viele Zeichnungen mit dem iPad gemacht. Zehn Jahre Arbeit sind nun einfach weg", erklärt Sparling frustriert. Und weiter: "Ein Dienst, der Backup im Namen trägt, impliziert eine lange Speicherung der Daten. Meine Erwartung als Kunde ist, dass wenn ich dafür bezahle, dass meine Daten gespeichert werden, sie auch gespeichert werden", so Sparling.

    Zwar erklärt Sparling auf Twitter auch, dass sein Fall wohl eher selten ist, doch einzigartig ist er nicht. So ist es Walter Ian Kaye gleich ergangen. Er hatte die Daten seines alten iPads auf der iCloud gespeichert. Auch er hat für den Speicherplatz (200 GB) bezahlt. Dann ging das iPad kaputt. Als er während mehrerer Monate sparte, bis er genug Geld für ein neues Gerät zusammen hatte, wurde das Backup gelöscht. "Es wäre doch angebracht, wenn Apple vorher ein Mail verschicken würde und erklärt, dass das eigene Backup in 14 Tagen gelöscht wird", schriebt die Apple-Newssite Tidbits.com. Noch besser wäre es, wenn der sogenannte Delete Counter mit nur einem Klick zurückgesetzt werden könnte.

    Lokal sichern

    Generell gilt es bei dem Backup seiner Daten einiges zu beachten, erklärt Heise.de. Will man seine Daten in der iCloud länger als 180 Tage aufbewahren, so müsse man innerhalb dieser Frist ein Backup machen, nur so werde der Delete Counter zurückgesetzt. Alternativ können die Daten von einem iPhone oder iPad auch lokal auf einem Mac oder einem Windows-Computer gesichert werden.