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"Ich weine"! Andrea Kiewel bei Hamas-Angriff in Israel 

Noch am Freitag hat sie zu "Hulapalu" getanzt, ist "ZDF-Fernsehgarten"-Moderatorin Andrea Kiewel mitten im Krieg Israels gegen die Hamas.

Roman Palman
Moderatorin Andrea "Kiwi" Kiewel in der Unterhaltungsshow "ZDF-Fernsehgarten" am 24. September 2023 in Mainz. Archivbild.
Moderatorin Andrea "Kiwi" Kiewel in der Unterhaltungsshow "ZDF-Fernsehgarten" am 24. September 2023 in Mainz. Archivbild.
IMAGO/STAR-MEDIA

Auf den Sirenenalarm folgte ein Raketenhagel – seit Samstagmorgen befindet sich Israel im Kriegszustand. Die radikalislamische Terrororganisation Hamas hat in einer unglaublichen Gewalteskalation während des jüdischen Festes Simchat Tora Tausende Raketen auf Israel abgefeuert. Gleichzeitig wurden zahlreiche Orte im Süden des Landes von Kämpfern angegriffen. Es gab Sonntagabend bereits mehr als 700 Tote, mehr als 100 Menschen wurden zudem entführt.

Und mittendrin auch die "ZDF-Fernsehgarten"-Moderatorin Andrea Kiewel (58). Die gebürtige Ost-Berlinerin erlebte den Hamas-Terror in ihrer Wahlheimat Tel Aviv hautnah mit, musste sich in den Schutzraum ihres Hauses flüchten.

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    Moment des Einschlags eines israelischen Luftangriffs auf ein Hochhaus in Gaza am 7. Oktober 2023. 
    Moment des Einschlags eines israelischen Luftangriffs auf ein Hochhaus in Gaza am 7. Oktober 2023.
    IMAGO/APAimages

    Dabei hatte sie noch am Vorabend mit Freunden zu Andreas Gabaliers Hit "Hulapalu" gesungen und getanzt. "Und am nächsten Tag ist plötzlich nichts mehr, wie es war und es ist Krieg. Das ist kein Hollywood-Film, der hier abläuft, es ist Realität!", schildert die Deutsche gegenüber der "Bild". 

    An Flucht denkt sie nicht: "Natürlich habe ich Angst, aber ich denke nicht daran, wegzurennen. Als ich 2017 mit meinem jüngsten Sohn nach Israel gekommen bin, habe ich hier mein Herz in die Erde gepflanzt. Ich bin selbst jüdisch und liebe dieses Land so sehr, dass es zu meiner Heimat geworden ist."

    "Szenen wie aus Horrorfilmen"

    In der "Jüdischen Allgemeine" berichtet von den bangen ersten Stunden am Samstag. Anfangs habe sie die Dimensionen des Angriffs nicht erahnen können. Raketen aus Gaza? "Nicht schon wieder", habe sie sich gedacht und auf den Schutz des Abwehrschildes Iron Dome vertraut. "Ich weiß in diesem Augenblick noch nicht, wie sehr ich mich irre."

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      Der Raketenalarm riss am Samstagmorgen viele Menschen in Israel aus dem Schlaf.
      Der Raketenalarm riss am Samstagmorgen viele Menschen in Israel aus dem Schlaf.
      Tsafrir Abayov / AP / picturedesk.com

      Keine halbe Stunde später "Szenen wie aus Horrorfilmen" auf den Straßen, als die Hamas in die israelischen Ortschaften eindringt. "Ich finde keine Worte, die auch nur annähernd beschreiben können, was ich fühle. Mein Magen ist ein einziger Krampf. Ich zittere. Innerlich. Äußerlich. Ich weine", schreibt Kiewel. Dazu der Ton der Sirenen, "er geht durch Mark und Bein."

      "Es ist absurd. Makaber. Unrealistisch"

      Ihr Mann, seit 25 Jahren Elite-Soldat, wurde einberufen: "'Andrea. Ich bekam einen Anruf. Ich gehe.' Es sind die Sätze, die ich am meisten gefürchtet habe." Dann habe er sich Uniform und kugelsichere Weste übergestreift: "Noch gestern sangen und tanzten wir. Es ist absurd. Makaber. Unrealistisch. [...] Er zieht in diesen Krieg. Um dieses Land, in welches sich seine Familie vor den Nazis retten konnte, zu verteidigen. Er würde sein Leben für dieses, sein Land geben."

      Die weiteren Nachrichten über die Gräueltaten der Hamas erfüllen die ZDF-Moderatorin mit Entsetzen. Dazwischen die unbeantworteten Fragen, wie das alles nur passieren konnte. Doch Kiewel kann nichts tun, außer abzuwarten und zu hoffen: "Ich weine. Um die Toten, die Verletzten. All das Leid. Aus Sorge um meinen Liebsten. Wie lange werde ich nichts von ihm hören? Bis er wieder zu mir zurückkommt, schlafe ich in seinem T-Shirt, welches er trug, bevor seine Augen von blau zu grau wechselten und er sich in einen Kämpfer verwandelte. Um den einzigen jüdischen Staat der Welt zu schützen: unser Israel!"

      "Ein bisschen weniger allein"

      Am Sonntag übermittelte "Bergdoktor"-Star Hans Sigl auf Instagram eine Nachricht von Kiewel, die selbst keine Social Media-Kanäle betreibt, an ihre Fans und die Welt:

      "Wenn alles um Dich herum auseinanderfliegt, wenn Hamas-Terroristen Kinder, Frauen, Männer ermorden, foltern, vergewaltigen, abschlachten, demütigen, entführen, dann muss man ganz nah zusammenrücken. Sonst erträgt man den Schmerz nicht", erklärt die 58-Jährige darin.

      Tel Aviv schreibe nun Briefe an die Soldaten, die ihre Leben riskieren: "Ich bin mittendrin. Und rücke ganz nah zusammen. Bin ein bisschen weniger allein".

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        Karl Schöndorfer / picturedesk.com
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